Mutmaßliche Geburtsstätte des Heiligen Petrus in Israel entdeckt
Bei Ausgrabungen in der Region Galiläa im Norden Israels sind Archäologen möglicherweise auf die Geburtsstätte des Heiligen Petrus gestoßen. Die Funde deuteten auf das historische Fischerdorf Bethsaida hin, wo die beiden Apostel Petrus und Andreas dem Johannes-Evangelium zufolge geboren sein sollen, sagte der Leiter der Ausgrabungen, Mordechai Aviam vom israelischen Kinneret Academic College, der AFP.
Neben den Überresten einer römischen Siedlung wurde demnach eine byzantinische Kirche gefunden. Die Siedlung entspreche dem Dorf Bethsaida, wie es der römische Historiker Flavius Josephus im ersten Jahrhundert nach Christus beschrieben hatte, sagte Aviam.
Die Kirche passe zu einem Bericht des Bischofs Willibald von Eichstätt, der das Gebiet im Jahr 725 nach Christus besucht haben soll. Willibalds Aufzeichnungen zufolge wurde an der Stelle, wo Petrus und sein Bruder Andreas gewohnt hatten, eine Kirche gebaut.
"Wir haben bislang erst weniger als ein Drittel der Kirche ausgegraben, doch es handelt sich um eine Kirche, so viel ist sicher", sagte Aviam. Sein Kollege, Steven Notley vom Nyack College in New York drückte sich vorsichtiger aus. Erst die vollständige Ausgrabung der Kirche bringe den endgültigen Beweis, sagte er der Tageszeitung "Haaretz".
In Galiläa finden seit Jahrzehnten Ausgrabungen auf der Suche nach der Geburtsstätte des Heiligen Petrus statt. Im Christentum gilt Petrus als einer der ersten Jünger Jesu. Die katholische Kirche verehrt ihn als ihren ersten Papst.
(A.Stefanowych--DTZ)