Tierschützer freuen sich über Flucht von Braunbär in Italien
Er ist zwei Meter hoch, drei Jahre alt und wird in der norditalienischen Region Trentino fieberhaft gesucht: Einem Braunbären mit der Kennzeichnung M49 ist am Montag die Flucht aus einem elektronischen Gehege des Tierpflegezentrums Casteller gelungen. Tierschützer feierten sein Entkommen, während die Forstaufseher seinen Abschuss forderten.
"Die Forstbehörde hat die Erlaubnis, ihn abzuschießen, falls er sich einem Wohngebiet nähert", teilte der Landeshauptmann des Trentino, Maurizio Fugatti, mit.
Der Braunbär war am Sonntag im Tal Val Rendena gefangen und in ein Gehege gesperrt worden, nachdem er sich mehrfach bewohnten Gebieten genähert hatte.
Nur wenige Stunden später gelang ihm die Flucht, indem er einen vier Meter hohen, mit 7000 Volt Spannung gesicherten Zaun hoch kletterte. Bei der Gefangennahme wurde M49 sein mit einem GPS-Sender versehenes Halsband abgenommen, was die Suche nach ihm nun erschwert und einige Anwohner beunruhigt.
Tierschutzverbände erklärten, die Flucht rechtfertige in keinem Fall ein grausames Vorgehen gegen den Bären. Die italienische Umweltschutzorganisation Legambiente kritisierte die Entscheidung der Provinz, M49 in ein Gehege zu sperren, als "unverantwortlich" und bat den italienischen Umweltminister Sergio Costa, sich der Sache anzunehmen.
Der Bär M49 ist einer von etwa 50 Bären, die sich derzeit im Trentino aufhalten. Er ist Teil des Wiederansiedlungsprojektes Life Ursus, das im Jahr 1999 mit Unterstützung der Europäischen Union zehn Bären aus Slowenien in die Region Trentino einführte.
(O.Tatarinov--DTZ)