Fast 20 Millionen Kinder versäumten im vergangenen Jahr wichtige Impfungen
Die Vereinten Nationen haben vor einem gefährlichen Stillstand im globalen Kampf gegen schwere Kinderkrankheiten gewarnt. Beinahe 20 Millionen Kinder hätten im vergangenen Jahr potenziell lebensrettende Impfungen versäumt, berichteten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montag in Genf. Demnach hatten 2018 insgesamt rund 19,4 Millionen Kinder auf der Welt keinen vollständigen Impfschutz, der sie rundum schützt.
Im Vorjahr 2017 waren es den UN-Organisationen zufolge 18,7 Millionen, 2016 sogar 18,5 Millionen. Angaben zur Entwicklung der Geburtenzahlen machten sie dabei nicht. Unicef und WHO warnten aber vor einer "gefährlichen Stagnation der weltweiten Impfraten, ausgelöst durch Konflikte, Ungleichheit sowie Gleichgültigkeit".
Sie verwiesen unter anderem auf eine für Kleinkinder zentrale Kombinationsimpfung gegen die Krankheiten Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Masern. Die globale Impfquote stagniere bereits seit 2010 bei 86 Prozent. Dieses Niveau sei "nicht ausreichend".
Unicef verwies auch auf eine deutlich ansteigende Zahl von Masern. Weltweit wurden im vergangenen Jahr mit rund 350.000 Fällen mehr als doppelt so viele registriert wie im Jahr zuvor. Dies sei ein "Echtzeit-Hinweis" auf die Notwendigkeit, die Impfbemühungen zu intensivieren, erklärte Unicef-Chefin Henrietta Fore am Montag.
(A.Stefanowych--DTZ)