Mörder von deutscher Touristin in Thailand zum Tode verurteilt
Rund drei Monate nach der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Deutschen in Thailand ist der Täter zum Tode verurteilt worden. Der 24-jährige Müllmann hatte zugegeben, die 27-jährige Touristin aus Hildesheim auf der Insel Koh Sichang vergewaltigt und mit einem Stein erschlagen zu haben. Während der Tat stand er demnach unter dem Einfluss von Methamphetaminen.
Laut dem Urteil vom Mittwoch führten die schweren Verletzungen am Schädel und im Gesicht zum Tod der 27-Jährigen. Um zu verhindern, dass sie die Polizei informiert, hatte der Täter mit einem Stein auf die Frau eingeschlagen und ihre Leiche unter Blättern und Steinen versteckt. Der Mann wurde schon wenige Stunden nach der Tat Anfang April mit blutverschmierter Kleidung in seiner Wohnung festgenommen.
Thailand hat eine der höchsten Inhaftierungsraten weltweit. Über 500 Menschen sitzen derzeit im Todestrakt. Im vergangenen Jahr hatte das südostasiatische Land erstmals seit 2009 wieder ein Todesurteil vollstreckt. Menschenrechtsorganisationen hatten das Ende des Moratoriums scharf kritisiert.
In diesem Jahr werden in Thailand rund 40 Millionen Touristen erwartet. Das Land gilt für Reisende generell als sicher, allerdings fügten mehrere Vorfälle in den vergangenen Jahren seinem Ruf als Urlaubsparadies Schaden zu. 2014 waren die Leichen zweier britischer Rucksacktouristen an einem Strand auf Koh Tao gefunden worden. Zwei Arbeitsmigranten aus Myanmar wurden dafür in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt.
Das Auswärtige Amt verweist auf seiner Internetseite auf zunehmende Kriminalität in verschiedenen Touristenhochburgen Thailands. Auf sogenannten Mondscheinpartys sei es bereits mehrfach zu tödlichen Zwischenfällen gekommen. Wiederholt seien Frauen und Mädchen von unter Drogen oder Alkohol stehenden Teilnehmern vergewaltigt worden.
(W.Uljanov--DTZ)