Feiern über Fußball-Sieg Algeriens schlagen in Frankreich in Gewalt um
In Frankreich sind Freudenfeiern über einen Sieg der algerischen Fußballnationalmannschaft beim Afrika-Cup in Gewalt umgeschlagen. In Montpellier im Süden des Landes wurde am Donnerstagabend eine Frau getötet, als ein Algerien-Fan mit seinem Auto in Passanten raste. In Paris kam es zu Ausschreitungen und Plünderungen nahe dem Boulevard Champs-Elysées. Landesweit kam es zu mehr als 70 vorläufigen Festnahmen. Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Gewalt scharf.
Die algerische Fußballnationalmannschaft hatte beim Afrika-Cup in Ägypten das Team der Elfenbeinküste besiegt und damit das Halbfinale des Turniers erreicht. Daraufhin feierten viele Menschen algerischer Abstammung in den Straßen französischer Städte wie Paris, Marseille und Lyon.
In Montpellier verlor ein Algerien-Fan die Kontrolle über sein Auto und rammte Mitglieder einer Familie. Die Mutter wurde getötet, ihre 17 Jahre alte Tochter und ihr Baby wurden schwer verletzt. Die Polizei nahm den Fahrer fest.
In Paris, wo viele Menschen algerischer Abstimmung leben, zogen tausende Menschen jubelnd zu den Champs-Elysées und feierten zunächst friedlich. In der Nacht zu Freitag schlugen dann dutzende Randalierer in der Gegend Schaufenster ein und plünderten Geschäfte, unter anderem einen Motorradladen. Sie griffen sich Helme, Handschuhe und sogar Motorräder, bis die Polizei einschritt.
Am nahe gelegenen Triumphbogen wurden Polizisten mit Wurfgeschossen beworfen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Innenminister Castaner bezeichnete die Gewalt in einem Tweet als "inakzeptabel". Nach Angaben seines Ministeriums wurden landesweit 73 Menschen von der Polizei in Gewahrsam genommen.
(W.Budayev--DTZ)