Deutsche Tageszeitung - Barmer-Studie: Kosten für Zahnersatz vom Wohnort abhängig

Barmer-Studie: Kosten für Zahnersatz vom Wohnort abhängig


Barmer-Studie: Kosten für Zahnersatz vom Wohnort abhängig
Barmer-Studie: Kosten für Zahnersatz vom Wohnort abhängig / Foto: ©

Die Kosten für den Zahnersatz sind in Deutschland vom Wohnort abhängig. Patienten in Bayern müssen bei neuen Brücken oder Kronen im Schnitt 1228 Euro zuzahlen und greifen damit bundesweit am tiefsten in die eigene Tasche, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Barmer-Zahngesundheitsatlas hervorgeht. Das ist etwa doppelt so viel wie in Sachsen-Anhalt, wo der Eigenanteil der Patienten im Schnitt bei 628 Euro liegt.

Textgröße ändern:

Die Gesamtkosten für Zahnersatz liegen in den ostdeutschen Flächenländern mit 1274 bis 1379 Euro pro behandeltem Versicherten demnach deutlich unter dem Bundesschnitt und zudem stark unter den Werten der "Hochkostenländer" Niedersachsen und Bayern mit 1877 beziehungsweise 1860 Euro.

Bei der Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen zeigen sich zudem deutliche Stadt-Land-Unterschiede. So bekamen neun Prozent der Berliner und 8,7 Prozent der Hamburger 2017 neuen Zahnersatz. Im Saarland waren es lediglich 6,4 Prozent und in Bayern und Rheinland-Pfalz jeweils 6,9 Prozent.

Deutliche regionale Unterschiede sowie ein Ost-West-Gefälle stellt die Analyse auch bei der Häufigkeit der Zahnarztbesuche oder der Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen fest. So lag der Anteil der Bevölkerung, der im Jahr 2017 zum Zahnarzt ging, in allen ostdeutschen Bundesländern deutlich über dem Westniveau. Spitzenreiter war Sachsen mit 77,1 Prozent, Schlusslicht das Saarland mit 65,2 Prozent.

Einen Grund für die Ost-West-Unterschiede vermuten die Experten im traditionell höheren Präventionsverhalten im Osten. Zudem bekommen die ostdeutschen Versicherten vergleichsweise häufig Zahnfüllungen oder schadhafte Zähne gezogen.

Unterschiede zeigen sich demnach auch bei der Früherkennungsuntersuchung für kleine Kinder. Diese werde tendenziell eher im Süden und im Osten in Anspruch genommen und weniger im Norden und Westen. Die Raten pendeln hier zwischen 27,7 Prozent im Saarland und 42,5 Prozent in Bayern.

In der Kieferorthopädie zeigen sich insbesondere bei den sogenannten Aufbissschienen deutliche Unterschiede. "Offenbar sind die Städter deutlich gestresster", schlussfolgert die Barmer. So brauchen je 3,7 Prozent der Hamburger und 3,7 Prozent der Berliner eine solche Hilfe bei Beschwerden im Kieferbereich, etwa bei Zähneknirschen. In Thüringen sind dies nur 1,4 Prozent.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Super-Taifun "Man-yi" erreicht die Philippinen

Der Super-Taifun "Man-yi" hat die Philippinen erreicht. Der Wirbelsturm traf am Samstag mit Windgeschwindkeiten von 195 Stundenkilometern auf der Insel Catanduanes auf die philippinische Küste, wie der Wetterdienst mitteilte. Die Meteorologen warnten vor "möglicherweise katastrophalen und lebensbedrohlichen" Folgen des Sturms, darunter bis zu 14 Meter hohe Wellen.

Inhaftiertem russischen Dichter droht laut Ehefrau Tötung hinter Gittern

Die Frau des seit gut zwei Jahren inhaftierten russischen Dichters Artjom Kamardin fürchtet nach eigenen Angaben um das Leben ihres Mannes. "Ich fürchte, sie werden ihn töten", sagte die nach wie vor in Russland ansässige Alexandra Popowa der Nachrichtenagentur AFP während eines Besuchs in Paris. Russische Sicherheitskräfte hätten ihren Mann während seiner Festnahme sexuell missbraucht, ihr selbst hätten sie eine Gruppenvergewaltigung angedroht.

Eilantrag gegen Verbot von Palästinensergruppe scheitert vor OVG Nordrhein-Westfalen

Ein Eilantrag gegen das Verbot der als antisemitisch eingestuften Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg (PSDU) ist vor dem nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht gescheitert. Das Landesinnenministerium gehe zu Recht davon aus, dass der Verein sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung richte, indem er kontinuierlich gegen den Staat Israel hetze, erklärte das Gericht am Freitag in Münster. Nordrhein-Westfalen hatte die Gruppe im Frühling verboten.

Prozess wegen sexueller Übergriffe gegen mutmaßlichen Sektenchef in Hamburg begonnen

Ein mutmaßlicher Sektenanführer muss sich seit Freitag wegen sexueller Übergriffe und Körperverletzung vor dem Landgericht in Hamburg verantworten. Laut Anklage soll der 52-Jährige zwischen 2017 und 2020 mehrfach junge weibliche Anhängerinnen seiner Sekte gedrängt haben, ihm etwa im Rahmen von Ritualen sexuelle Wünsche zu erfüllen.

Textgröße ändern: