Studie: Ziegen zeigen ihre Gefühle durch unterschiedliches Meckern
Akustische Einblicke in die Tier-Seele: Ziegen drücken ihre Stimmungsschwankungen durch unterschiedliches Meckern aus. Wie eine am Dienstag veröffentlichte internationale Studie zeigte, äußern die Tiere ihre Empfindungen durch Veränderungen in ihrer Tonlage - und diese werden auch von anderen Ziegen wahrgenommen. Die Forscher versprechen sich von der Erkenntnis Verbesserungen bei der Haltung der Tiere.
Für die in der Fachzeitschrift "Frontiers of Zoology" veröffentlichte Studie spielten die Forscher mehreren Tieren zwei zuvor aufgenommene Arten von Meckern anderer Ziegen vor: eine fröhliche und eine traurige Version. Um das fröhliche Meckern aufzunehmen, hatten die Wissenschaftler sich Ziegen mit Eimern voller Futter genähert. Die traurigen Töne erhielten sie von Tieren, die den anderen beim Fressen zuschauen mussten, ohne etwas abzubekommen.
Nach den Aufnahmen schritten die Forscher zum eigentlichen Versuch mit den Wiederkäuern und spielten ihnen abwechselnd die traurigen und die fröhlichen Aufnahmen vor. Änderte sich die Tonlage, blickten die Ziegen auf und gerieten in Bewegung. Auch der Puls der Tiere veränderte sich, je nachdem, welche Aufnahme sie vorgespielt bekamen. Dieses Verhalten lässt der Studie zufolge darauf schließen, dass sie in der Lage sind, die Emotionsschwankungen ihrer Artgenossen wahrzunehmen.
Die Untersuchungen seien von großer Bedeutung für das Tierwohl auf Bauernhöfen, sagte der Hauptautor der Studie, Luigi Baciadonna. Wenn mehrere Ziegen betrübt seien, würden sie andere mit der schlechten Laune anstecken.
(A.Stefanowych--DTZ)