Gericht verurteilt brasilianischen Vale-Konzern nach verheerendem Dammbruch
Knapp ein halbes Jahr nach dem verheerenden Dammbruch im ostbrasilianischen Brumadinho hat ein Gericht den Bergbauriesen Vale dazu verurteilt, für alle Schäden der Katastrophe aufzukommen. Das Gericht im Bundesstaat Minas Gerais legte am Dienstag aber vorerst keine Schadenssumme fest. Diese könne derzeit noch nicht beziffert werden, erklärte Richter Elton Pupo Nogueira.
Es gehe nicht nur um die Todesopfer der Katastrophe. Der Dammbruch habe auch die Umwelt und die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region geschädigt. Zugleich hielt das Gericht das Einfrieren von elf Milliarden Reais (rund 2,6 Milliarden Euro) von Vale für künftige Entschädigungszahlungen aufrecht.
Der Damm eines Rückhaltebeckens für Bergbauabfälle in Brumadinho war am 25. Januar geborsten. Millionen Tonnen Klärschlamm ergossen sich über die Umgebung des Bergwerks, sie begruben Häuser, Autos und Straßen unter sich. 270 Menschen starben oder gelten als vermisst.
Vale erklärte am Dienstag, das Gericht habe seine "Kooperation" während des Verfahrens anerkannt. Der Konzern wolle "rasch und gerecht" für die Begleichung der Schäden aufkommen, die durch die Katastrophe entstanden seien.
Nach dem Dammbruch war auch der TÜV Süd in die Kritik geraten. Das deutsche Zertifizierungsunternehmen hatte den Damm im Auftrag von Vale im September 2018 geprüft und trotz mehrerer Wartungsempfehlungen für sicher erklärt.
(Y.Ignatiev--DTZ)