Deutsche Tageszeitung - Strafverfahren gegen Kevin Spacey wegen mutmaßlichen sexuellen Übergriffs wankt

Strafverfahren gegen Kevin Spacey wegen mutmaßlichen sexuellen Übergriffs wankt


Strafverfahren gegen Kevin Spacey wegen mutmaßlichen sexuellen Übergriffs wankt
Strafverfahren gegen Kevin Spacey wegen mutmaßlichen sexuellen Übergriffs wankt / Foto: ©

Das Strafverfahren gegen US-Schauspieler Kevin Spacey wegen eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs wankt. Das mutmaßliche Opfer William Little machte am Montag bei einer Gerichtsanhörung auf der Insel Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Hintergrund ist das Verschwinden des Handys, mit dem der junge Mann den Vorfall gefilmt hatte.

Textgröße ändern:

Der zweifache Oscar-Preisträger Spacey soll den damals 18-Jährigen im Sommer 2016 auf Nantucket betrunken gemacht und ihm in den Schritt gefasst haben. Little arbeitete als Aushilfskellner in einem Restaurant auf der beliebten Urlaubsinsel. Der 59-jährige Hollywood-Star ("American Beauty", "House of Cards") bestreitet die Vorwürfe.

Bei dem Gerichtstermin räumten Little und seine Eltern am Montag ein, dass das Handy des jungen Mannes verschwunden ist. Ein Polizist hat angegeben, der Familie das Handy nach Auswertung der Daten zurückgegeben zu haben, aber keine Empfangsbestätigung verlangt zu haben. Die Familie gibt an, das Handy nicht zurückbekommen zu haben.

Little bestritt vor Gericht, Daten von dem Telefon gelöscht zu haben. Auf die Warnung, dass jegliche Manipulation des Handys strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte, machte der junge Mann von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch.

Seine Mutter räumte allerdings ein, Fotos von dem Handy gelöscht zu haben, bevor es der Polizei übergeben wurde. Sie begründete dies damit, dass die Fotos ihren Sohn in Verlegenheit hätten bringen können. Sie habe aber keinerlei Daten im Zusammenhang mit Spaceys mutmaßlichem Übergriff gelöscht.

Der Anwalt des Schauspielers deutete dagegen an, es seien Kurzbotschaften gelöscht worden, die zeigten, dass Little mit der Situation einverstanden gewesen sei. Anwalt Alan Jackson forderte, das Verfahren gegen Spacey umgehend einzustellen. Die Staatsanwaltschaft schloss dies am Montag nicht aus, bat das Gericht aber um eine Woche Zeit. Erst vor Kurzem hatte Little seine parallel zu dem Strafverfahren angestrengte Zivilklage zurückgezogen.

Die Vorwürfe gegen Spacey waren im Zuge der #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt laut geworden. Mehrere Männer werfen dem Schauspielstar sexuelle Übergriffe vor. Die Vorwürfe hatten für Spacey schwerwiegende Folgen: Er fiel in der Branche in Ungnade und erlebte einen dramatischen Karriere-Absturz. Unter anderem verlor er seine Hauptrolle in der Netflix-Kultserie "House of Cards".

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Speiche von Mühlrad trifft 19-Jährigen: Tödlicher Unfall in Baden-Württemberg

Ein 19-Jähriger ist in Baden-Württemberg von einem Mühlrad tödlich verletzt worden. Der junge Mann kletterte nach Polizeiangaben vom Montag während einer Radtour in der Gemeinde Bergatreute in das Mühlrad und wurde beim Ausstieg nach ersten Erkenntnissen von einer Speiche getroffen. Laut Beamten wollte er offenbar in dem Rad laufen und sich dabei von einer Begleiterin filmen lassen.

Bätzing kritisiert Papst für reine deutsche Männernominierung zur Weltsynode

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat kritisiert, dass Papst Franziskus keine Frau aus Deutschland in die im Oktober im Vatikan tagende Weltsynode berufen hat. "Ich bedaure das sehr, dass keine Frau aus Deutschland berufen worden ist", sagte Bätzing am Montag zu Beginn der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im hessischen Fulda. Eine Berufung hätte nahe gelegen. "Aber der Papst ist frei in seinen Berufungen", sagte Bätzing.

Albanien plant Kleinststaat für muslimische Sufis auf seinem Territorium

Albanien plant nach Regierungsangaben die Einrichtung eines souveränen Kleinststaates für den muslimischen Sufi-Orden der Bektaschi auf seinem Territorium. "Unsere Inspiration ist es, die Umwandlung des Bektaschi-Weltzentrums in Tirana in einen souveränen Staat zu unterstützen, ein neues Zentrum der Mäßigung, der Toleranz und der friedlichen Koexistenz", kündigte der albanische Ministerpräsident Edi Rama am Sonntag bei den Vereinten Nationen in New York an. Demnach soll künftig eine Vatikan-ähnliche Enklave als politische Heimat der Bektaschi dienen.

Mann stiehlt in Schleswig-Holstein Bus und hinterlässt Schneise der Verwüstung

Ein 19-Jähriger hat einen Bus von einem Betriebshof in Schleswig-Holstein gestohlen und bei einer anschließenden Fahrt durch Itzehoe eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehrere Fahrzeuge und Gegenstände wurden beschädigt, wie die Polizei in Itzehoe am Montag mitteilte. Der 19-Jährige wurde wegen einer geistigen Beeinträchtigung in einer Fachstation eines Krankenhauses untergebracht.

Textgröße ändern: