Deutsche Tageszeitung - Prominenter US-Milliardär soll Dutzende Minderjährige missbraucht haben

Prominenter US-Milliardär soll Dutzende Minderjährige missbraucht haben


Prominenter US-Milliardär soll Dutzende Minderjährige missbraucht haben
Prominenter US-Milliardär soll Dutzende Minderjährige missbraucht haben / Foto: ©

Der US-Milliardär Jeffrey Epstein soll Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht haben. Die Anklage wirft dem 66-Jährigen Sexhandel und Verschwörung zum Sexhandel vor, wie aus der am Montag von einem Bezirksgericht des Bundesstaats New York veröffentlichten Anklageschrift hervorgeht. Vor Gericht wies der Investmentbanker die Anschuldigungen zurück. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 45 Jahre Haft.

Textgröße ändern:

Eine weitere Anhörung, bei der Epstein auf Kaution vorerst frei kommen könnte, wurde für Donnerstag angesetzt. Staatsanwalt Geoffrey Berman kündigte an, er werde Gewahrsam bis zur Gerichtsverhandlung beantragen. "Wir gehen von einem bedeutenden Fluchtrisiko aus", sagte Berman. Die Anschuldigungen wögen sehr schwer.

Die Übergriffe fanden Staatsanwalt Berman zufolge zwischen 2002 und 2005 in Epsteins Immobilien in New York, Palm Beach und an anderen Orten statt. Einige der Mädchen waren demnach erst 14 Jahre alt und "höchst anfällig für Ausbeutung". Epstein sei zudem bewusst gewesen, "dass viele der Opfer Minderjährige waren".

Bereits 2007 war der Investmentbanker wegen ähnlicher Anschuldigungen von einem Bezirksgericht im Bundesstaat Florida verurteilt worden. Aufgrund einer gerichtlichen Vereinbarung, die der heutige US-Arbeitsminister Alexander Acosta als damaliger Staatsanwalt mit ausgehandelt hatte, erhielt er aber nur eine 18-monatige Haftstrafe und kam nach 13 Monaten frei.

Recherchen des "Miami Herald" ergaben zudem, dass der Milliardär, der unter anderem US-Präsident Donald Trump und Ex-Präsident Bill Clinton als seine Freunden nennt, großzügige Hafterleichterungen wie täglichen Freigang genoss. Durch die Enthüllungen der Zeitungen rückte auch die Rolle Acostas in der Angelegenheit in den Fokus.

Gefragt nach der Gültigkeit der damaligen gerichtlichen Vereinbarung sagte Staatsanwalt Berman, sein Gerichtsbezirk in New York habe die Einigung nicht unterzeichnet und sei nicht daran gebunden. Epstein war am Samstag mit seinem Privatjet aus Frankreich kommend nach der Landung in New Jersey festgenommen worden.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Speiche von Mühlrad trifft 19-Jährigen: Tödlicher Unfall in Baden-Württemberg

Ein 19-Jähriger ist in Baden-Württemberg von einem Mühlrad tödlich verletzt worden. Der junge Mann kletterte nach Polizeiangaben vom Montag während einer Radtour in der Gemeinde Bergatreute in das Mühlrad und wurde beim Ausstieg nach ersten Erkenntnissen von einer Speiche getroffen. Laut Beamten wollte er offenbar in dem Rad laufen und sich dabei von einer Begleiterin filmen lassen.

Bätzing kritisiert Papst für reine deutsche Männernominierung zur Weltsynode

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat kritisiert, dass Papst Franziskus keine Frau aus Deutschland in die im Oktober im Vatikan tagende Weltsynode berufen hat. "Ich bedaure das sehr, dass keine Frau aus Deutschland berufen worden ist", sagte Bätzing am Montag zu Beginn der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im hessischen Fulda. Eine Berufung hätte nahe gelegen. "Aber der Papst ist frei in seinen Berufungen", sagte Bätzing.

Albanien plant Kleinststaat für muslimische Sufis auf seinem Territorium

Albanien plant nach Regierungsangaben die Einrichtung eines souveränen Kleinststaates für den muslimischen Sufi-Orden der Bektaschi auf seinem Territorium. "Unsere Inspiration ist es, die Umwandlung des Bektaschi-Weltzentrums in Tirana in einen souveränen Staat zu unterstützen, ein neues Zentrum der Mäßigung, der Toleranz und der friedlichen Koexistenz", kündigte der albanische Ministerpräsident Edi Rama am Sonntag bei den Vereinten Nationen in New York an. Demnach soll künftig eine Vatikan-ähnliche Enklave als politische Heimat der Bektaschi dienen.

Mann stiehlt in Schleswig-Holstein Bus und hinterlässt Schneise der Verwüstung

Ein 19-Jähriger hat einen Bus von einem Betriebshof in Schleswig-Holstein gestohlen und bei einer anschließenden Fahrt durch Itzehoe eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehrere Fahrzeuge und Gegenstände wurden beschädigt, wie die Polizei in Itzehoe am Montag mitteilte. Der 19-Jährige wurde wegen einer geistigen Beeinträchtigung in einer Fachstation eines Krankenhauses untergebracht.

Textgröße ändern: