US-Milliardär soll laut Anklage Dutzende Minderjährige missbraucht haben
Der US-Milliardär Jeffrey Epstein muss sich wegen des sexuellen Missbrauchs Dutzender Minderjähriger vor Gericht verantworten. Die am Montag in einem Bezirksgericht des Bundesstaats New York veröffentlichte Anklageschrift beschuldigt den 66-Jährigen in einem Fall des Sexhandels sowie in einem Fall der Verschwörung zum Sexhandel. Epstein habe "Dutzende minderjährige Mädchen sexuell ausgebeutet und missbraucht", manche davon nicht älter als 14 Jahre.
Die Übergriffe fanden den Gerichtsunterlagen zufolge in Epsteins Immobilien in New York, Palm Beach und an anderen Orten statt. Der Hedgefonds-Manager wurde am Samstag festgenommen, als er auf dem Rückflug aus Paris mit einem Privatjet in New Jersey landete. Er sollte einem Bericht des Fernsehsenders CBS Miami zufolge am Montag einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
2007 war Epstein bereits wegen Sexualdelikten verurteilt worden, erhielt jedoch aufgrund einer gerichtlichen Vereinbarung, die der heutige US-Arbeitsminister Alexander Acosta als damaliger Staatsanwalt mit ausgehandelt hatte, nur eine 18-monatige Haftstrafe. Medienberichten zufolge hatten polizeiliche Ermittlungen damals ergeben, dass der Milliardär Sex mit teils 13-jährigen Mädchen gehabt hatte.
Recherchen des "Miami Herald" ergaben später, dass der Milliardär, der unter anderem US-Präsident Donald Trump und Ex-Präsident Bill Clinton zu seinen Freunden zählt, großzügige Hafterleichterungen wie täglichen Freigang genoss und nach 13 Monaten vorzeitig frei kam. Durch die Enthüllungen der Zeitungen rückte auch die Rolle Acostas in der Angelegenheit in den Fokus.
(Y.Ignatiev--DTZ)