Rembrandts Nachtwache wird vor den Augen der Öffentlichkeit restauriert
Vor den Augen der Öffentlichkeit hat die bisher umfassendste Untersuchung und Restaurierung von Rembrandts berühmtem Gemälde "Die Nachtwache" begonnen. In einem riesigen Glaskasten starteten Experten am Montag mit einem Röntgenfluoreszenz-Scanner eine genaue Analyse des Gemäldes. Die Arbeiten können auch live im Internet verfolgt werden.
"’Die Nachtwache’ ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Über zweieinhalb Millionen Menschen kommen jedes Jahr und schauen es sich an", sagte Museumsdirektor Taco Dibbits vor Journalisten. Das Bild gehöre allen, "und deshalb finden wir, dass die Welt das Recht hat zu sehen, was mit ihm geschieht".
"Operation Nachtwache", wie das Museum die aufwändige Restaurierung des Gemäldes aus dem Jahr 1642 nennt, wird voraussichtlich mehrere Millionen Euro kosten und Jahre dauern. Dafür wird das 3,8 Meter hohe und 4,5 Meter breite Gemälde Pinselstrich für Pinselstrich mit Hilfe der neuesten Techniken untersucht. Auf der Basis der Untersuchungen entscheiden dann die Experten, wie es restauriert werden soll.
Rembrandts Meisterwerk war eine Auftragsarbeit für den Bürgerwehr-Chef Frans Banninck Cocq. Es zeigt, wie sich Hauptmann Cocq mit Mitgliedern der Bürgerwehr auf den Weg zur Nachtwache macht. Über die Jahrhunderte überstand das Bild mehrere Umzüge, die NS-Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg und mehrere Attacken.
Zuletzt war es vor 40 Jahren restauriert worden, nachdem 1975 ein psychisch kranker Mann mit einem Messer auf das Bild eingestochen hatte. Insbesondere rund um die Einstichstellen ist mittlerweile ein weißer Schleier auf dem Bild zu sehen: Davon betroffen ist vor allem ein Hund in der rechten, unteren Ecke des schwungvollen Gruppenbildnisses. Ziel der jetzigen Restaurierung sei es, das Gemälde "bestmöglich für die Zukunft" zu erhalten, erklärte das Museum.
(P.Vasilyevsky--DTZ)