El Salvadors Präsident will Bandenkriminalität binnen vier Jahren ausmerzen
El Salvadors Präsident Nayib Bukele will die Bandenkriminalität in dem zentralamerikanischen Land binnen vier Jahren ausmerzen. "Ich glaube, dass der Schlag, den wir dieser Struktur versetzen werden, ein tödlicher Schlag ist. Ich glaube nicht, dass Banden, wie wir sie jetzt kennen, in drei oder vier Jahren noch existieren", sagte Bukele am Sonntag vor Journalisten. Dabei bezog er sich auf einen im vergangenen Monat gestarteten Sicherheitsplan seiner Regierung.
Als Teil der Maßnahmen haben die Sicherheitskräfte die bandenmäßige Schutzgelderpressung ins Auge gefasst, mit der die kriminellen Gruppen sich finanzieren. Zudem haben die Behörden in 20 Gefängnissen des Landes den Notstand ausgerufen, um die Kommunikation inhaftierter Bandenmitglieder mit der Außenwelt zu blockieren. In einer zweite Phase des Plans soll die "territoriale Kontrolle" dutzender bandengeplagter Gemeinden zurückgewonnen werden.
In El Salvador gibt es Schätzungen zufolge rund 70.000 Bandenmitglieder, von denen etwa 17.000 im Gefängnis sitzen. Die meisten von Ihnen sind Teil der berüchtigten Bande Mara Salvatrucha (MS-13) oder der rivalisierenden Gang Barrio 18. Das Land hat eine der höchsten Quoten von Gewaltverbrechen weltweit. 2018 kamen im Durchschnitt auf 100.000 Einwohner 51 Morde, die meisten gingen auf das Konto krimineller Banden.
Bukele, seit dem 1. Juni Präsident El Salvadors, rief die Öffentlichkeit dazu auf, der Regierung bei der Bekämpfung der Gewalt durch Banden zu helfen. "Wir können diese Plage nicht alleine bewältigen", sagt er.
(A.Nikiforov--DTZ)