US-Bundesanwaltschaft fordert mehr als zwölf Milliarden Dollar von "El Chapo"
Die US-Bundesanwaltschaft fordert von dem verurteilten mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán eine Summe von rund 12,6 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro). Die USA hätten das Recht, alle mit dem Rauschgifthandel in Verbindung stehenden Güter einzuziehen oder entsprechende Geldzahlungen zu verlangen, erklärte Bundesanwalt Richard Donoghue in einem am Freitag bei einem Gericht in Brooklyn eingereichten Dokument.
Der Betrag ergibt sich demnach aus Berechnungen der Einnahmen, die das Kartell nach Angaben von Zeugen während der 25 Jahre unter Guzmán durch den Verkauf von Drogen erzielt hatte. Allein durch den Verkauf von Kokain habe das Kartell 11,8 Milliarden Dollar verdient. Die Gelder seien unter anderem für die interne Organisation sowie für den Kauf von Flugzeugen und U-Booten ausgegeben worden.
Ob der in den USA inhaftierte Guzmán überhaupt in der Lage ist, die Milliardenforderungen zu begleichen, ist laut Donoghue zunächst unerheblich. Vielmehr gehe es darum zu beweisen, dass die 12,6 Milliarden Dollar grundsätzlich beschlagnahmt werden können.
Guzmán war am 12. Februar nach einem dreimonatigen Mammutverfahren in New York verurteilt worden. Das Strafmaß wurde noch nicht verkündet. Laut Klageschrift soll das berüchtigte Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen anderer Drogen in die USA geschmuggelt haben. Dem 62-Jährigen droht lebenslange Haft.
(W.Uljanov--DTZ)