Waldbrand auf ehemaligem Truppenübungsplatz bei Lübtheen eingekesselt
Der riesige Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben der Einsatzleitung durch Schneisen und Erdwälle eingekesselt. Innerhalb der verbliebenen 560 Hektar gebe es kein durchgehendes Feuer mehr, das sich voran fresse, sagte Ludwigslust-Parchims Landrat Stefan Sternberg (SPD) nach Angaben eines Sprechers am Freitag. Stattdessen gebe es in dem Waldgebiet nun zahlreiche Bodenfeuer und Glutnester.
Die Einwohner eines evakuierten Ortes müssen den Angaben zufolge weiterhin auf die Rückkehr in ihre Häuser warten, obwohl die Feuerwehren unterstützt von der Bundeswehr und der Landespolizei den Brand auf 500 Meter Entfernung vom Dorfrand zurückdränge konnten. Aber erst wenn ein Sicherheitsabstand von 1000 Metern feuerfrei ist, dürfen die etwa 280 Bewohner von Alt Jabel nach Hause.
Seit Ausbruch des Waldbrandes am vergangenen Wochenende hatte sich das Feuer insgesamt auf 1200 Hektar ausgedehnt. Zwischenzeitlich waren insgesamt vier Dörfer am Rande des 2013 stillgelegten Truppenübungsplatzes evakuiert.
Da das Gelände mit Alt-Munition kontaminiert ist, kommt es durch den Waldbrand immer wieder zu unkontrollierten Detonationen. Die Einsatzleitung geht davon aus, dass die Nachsorge für das Brandgebiet mindestens sechs Wochen dauern wird.
Das Schweriner Innenministerium will acht Feuerwehrfahrzeuge anschaffen, die im schwierigen Gelände bei Waldbränden eingesetzt werden können. Eines davon soll bereits in den nächsten Tagen nach Lübtheen ausgeliefert werden, sagte Innen-Staatssekretär Thomas Lenz (CDU) während eines Informationsbesuches im Katastrophengebiet. Die insgesamt 6200 Hektar große Lübtheener Heide von den militärischen Hinterlassenschaften zu befreien, würde Jahre dauern, sagte Lenz. "Das ist nicht möglich."
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte die Bundesregierung auf, dennoch mit der Räumung der im Waldboden lagernden Munition schneller als geplant zu beginnen. Der Bund habe dafür 50 Millionen Euro eingeplant, teilte Schwesig in einer Presseerklärung mit.
(W.Uljanov--DTZ)