Mindestens 45 Menschen bei Explosion von Tanklastwagen in Nigeria getötet
Bei der Explosion eines Tanklastwagens in Nigeria sind am Dienstag mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 100 weitere Menschen wurden nach Behördenangaben bei dem Unglück im zentralnigerianischen Bundesstaat Benue verletzt. Der Laster war im Dorf Ahumbe von der Straße abgekommen und hatte sich überschlagen. Während Anwohner versuchten, den auslaufenden Treibstoff für sich abzuschöpfen, geriet der Lastwagen in Brand und explodierte.
Unter den Toten waren eine schwangere Frau und zwei Kinder, wie der Vertreter des nigerianischen Verkehrssicherheitsausschusses, Aliyu Baba, sagte. Die Opferzahl dürfte jedoch noch weiter steigen. Die insgesamt 101 Verletzten, darunter auch zwei Feuerwehrleute, hätten "schwerste Verbrennungen" erlitten, sagte Baba. "Viele von ihnen dürften nicht überleben."
Die Explosion wurde demnach durch einen vollbesetzten Bus ausgelöst, der an dem umgekippten Lastwagen vorbeifahren wollte. Der Auspuff des Busses schrammte über den Boden und die dadurch entstandenen Funken lösten die Explosion aus.
Unter den Toten waren auch 16 Insassen des Busses, darunter die beiden Kinder und die Schwangere. Sie verbrannten sofort nach der Explosion. Ein örtlicher Behördensprecher berichtete sogar von 64 Toten. Die Polizei bestätigte diese Zahl jedoch nicht.
Polizisten und Rettungskräfte waren vor Ort im Einsatz und versuchten, das Wrack des Lastwagens von der Straße zu bringen. Mindestens ein Gebäude wurde durch die Explosion beschädigt.
Einwohner zeigten sich schockiert von dem Unglück. "Ich habe einen Bruder verloren, und zwei weitere haben schwere Verbrennungen erlitten und sind im Krankenhaus", sagte Ade Derfer. "Sie wurden von den Flammen erfasst, als der Lastwagen zum zweiten Mal explodierte."
Im ölreichen Nigeria ereignen sich immer wieder Unglücke mit Tankwagen, die hauptsächlich für die Benzinversorgung zuständig und meist auf schlechten Straßen unterwegs sind. Trotz der Explosionsgefahr versuchen arme Dorfbewohner immer wieder, das Benzin dann für sich abzuzapfen. Im Juli 2012 wurden im südlichen Bundesstaat Rivers über hundert Menschen getötet, als sie versuchten, Treibstoff aus einem verunglückten Tankwagen abzuschöpfen, der kurz darauf in Flammen aufging.
(W.Uljanov--DTZ)