Nasa testet erfolgreich Sicherheitssystem für Raumkapsel "Orion"
Die US-Weltraumbehörde Nasa hat ein Sicherheitssystem für den Fall von Problemen kurz nach dem Start der Raumkapsel "Orion" erfolgreich getestet. Der Test fand am Dienstag in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida statt. Das Startabbruchsystem soll die US-Astronauten in Sicherheit bringen, falls es nach dem Start der Rakete, welche die "Orion" ins All bringen soll, zu einer Explosion oder anderen Problemen kommt.
Bei dem Test wurde die unbemannte Raumkapsel mit Hilfe einer Mini-Rakete gestartet, der umfunktionierten ersten Stufe einer Langstreckenrakete. Fünfundfünfzig Sekunden nach dem Start zündete der sogenannte Fluchtturm an der Spitze der Raumkapsel seine Triebwerke und zog sie von der Rakete weg. Innerhalb von 15 Sekunden gewann die Kapsel mehr als drei Kilometer an Höhe. Dann richtete der Fluchtturm sie neu aus und löste sich von ihr.
Im Ernstfall würden Fallschirme den Sturz der "Orion" in den Atlantik abbremsen. Während des Tests wurde darauf verzichtet, da die Schirme sehr teuer sind und bereits mehrfach getestet wurden. Die Raumkapsel stürzte ins Wasser und versank, nachdem sie ihre zwölf Black Boxes ausgeworfen hatte.
Das Startabbruchsystem ist das US-Äquivalent eines Systems, das im vergangenen Oktober in Kasachstan eingesetzt wurde. Damals traten kurz nach dem Start einer Sojus-Rakete Probleme auf. Ein russischer Kosmonaut und ein US-Astronaut wurden mit dem Notfallsystem sicher auf die Erde zurückgebracht.
Die USA wollen im Jahr 2024 erstmals seit 1972 wieder Astronauten auf den Mond schicken. Die Arbeiten an der Raumkapsel "Orion" liegen Berichten zufolge im Zeitplan. Bei der Entwicklung der sogenannten SLS-Rakete, die unter Federführung des US-Luftfahrtkonzerns Boeing gebaut wird, kam es jedoch immer wieder zu Verzögerungen. Die erste unbemannte Mission "Artemis 1" war ursprünglich für Juni 2020 vorgesehen, wurde aber verschoben.
(N.Loginovsky--DTZ)