Chaos und Tote in Mumbai nach heftigsten Regenfällen seit zehn Jahren
Die heftigsten Regenfälle seit Jahren haben in Indiens Finanzmetropole Mumbai zu schweren Schäden, Toten und zahlreichen Verletzten geführt. Bei einem Mauereinsturz in einem Wohngebiet wurden nach Angaben des Katastrophenschutzes am Dienstag mindestens 18 Menschen getötet und 69 weitere verletzt. Rettungskräfte kämpften um das Leben mehrerer Verschütteter.
Nach Angaben des privaten Wetterdienstes Skymet Weather fielen über Nacht in weiten Teilen der Metropole rund 350 Millimeter Niederschlag - so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr. Bereits am Montag hatte es heftig geregnet. Tiefer gelegene Gebiete der Küstenstadt mit ihren 20 Millionen Einwohnern standen unter Wasser.
Die Behörden riefen am Dienstag einen gesetzlichen Urlaubstag aus und rieten allen Einwohnern der Stadt, ihre Häuser nicht zu verlassen. Schulen blieben geschlossen. Am Mumbai Airport wurden mehr als 100 Flüge gestrichen oder umgeleitet, nachdem ein Flugzeug der Fluggesellschaft SpiceJet über die Landebahn hinausgerutscht war. Alle 167 Menschen an Bord der Maschine blieben unverletzt. Die Hauptlandebahn des Flughafens war am Dienstagmorgen weiterhin gesperrt. Auch der Bahnverkehr war deutlich eingeschränkt.
Die Behörden veranlassten die Evakuierung einer am Fluss Mithi gelegenen Siedlung. Rund tausend Menschen wurden vor den drohenden Fluten in Sicherheit gebracht.
Auf die Monsunzeit entfällt ein Großteil der jährlichen Regenmenge Indiens. Das führt in Mumbai jedes Jahr zu schweren Problemen, weil die Stadt rasant gewachsen ist und die Bauvorschriften oft nicht eingehalten wurden. Zudem wurden die umliegenden Mangrovenwälder zerstört, die große Wassermengen aufnehmen konnten.
Auch in der weiteren Umgebung der indischen Metropole gab es Tote. Im benachbarten Thane-Bezirk starben drei Menschen, darunter ein Kleinkind, als die Mauer einer Schule einstürzte. In der rund 150 Kilometer von Mumbai entfernten Stadt Pune stürzte eine Mauer auf eine Unterkunft, sechs Menschen kamen ums Leben.
(Y.Ignatiev--DTZ)