Jury-Einladungen für Oscar gehen erstmals zur Hälfte an Frauen
Nach anhaltender Kritik an der Dominanz weißer Männer sind in diesem Jahr deutlich mehr Frauen und Vertreter von Minderheiten unter den neuen Mitgliedern der Oscar-Akademie. Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Montag mitteilte, sind erstmals mehr als die Hälfte der 842 Filmschaffenden, die als Mitglieder eingeladen wurden, weiblich. Zu ihnen zählen Lady Gaga, die deutsche Schauspielerin Nina Hoss und Drehbuchautorin Doris Dörrie.
Unter den Neuzugängen sind demnach Vertreter aus insgesamt 59 Ländern. Mit ihnen steigt die Zahl der Akademie-Mitglieder auf nun 9000. Diese entscheiden über die künftigen Oscar-Preisträger. Wer eingeladen wird, nimmt in der Regel auch an.
In zehn von 17 Oscar-Kategorien wurden sogar mehr Frauen als Männer zur Jury eingeladen, darunter in der Kategorie für Regie und Drehbuch, teilte die Akademie weiter mit. Zudem erhöhte sie erneut die Zahl ihrer Einladungen, um mehr Vertreter von Minderheiten zu erreichen. Unter den Neuzugängen sind demnach Vertreter aus insgesamt 59 Ländern.
Insgesamt stieg der Frauenanteil bei den Akademie-Mitgliedern auf 32 Prozent. Der Anteil der nicht-weißen Mitglieder liegt bei 16 Prozent. Unter ihnen sind auch die "Black Panther"-Schauspieler Sterlin K. Brown, Winston Duke und Letitia Wright sowie der Regisseur von "Crazy Rich Asians", Jonathan Chu, sowie einer seiner Darstellerinnen, Gemma Chan.
Nehmen sie alle an, hätte der Aufsichtsrat sein 2016 beschlossenes Vorhaben umgesetzt, den Anteil von sogenannten People of Colour unter den Mitgliedern von damals acht Prozent bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Das gleiche Ziel bei den Frauen umzusetzen, bedarf dagegen nach etwas Arbeit: 2015 betrug ihr Anteil 25 Prozent.
(A.Nikiforov--DTZ)