Orte in Mecklenburg-Vorpommern wegen Waldbrandes evakuiert
Wegen eines großen Waldbrandes sind in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntagabend mehrere Ortschaften evakuiert worden. Ein Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen breite sich "sehr, sehr schnell aus", sagte der Sprecher der Einsatzleitung der Nachrichtenagentur AFP. Aus der Ortschaft Alt Jabel mussten demnach etwa 280 Menschen in Sicherheit gebracht werden, darunter hundert Kinder aus einem Ferienlager. Weitere 150 bis 200 Menschen mussten ihre Häuser in Hohen Woos verlassen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erklärte in der Nacht, vorbereitet werde zudem die Evakuierung der Ortschaft Jessenitz-Werk. Der Bodenbrand wütete den Angaben zufolge auf einer Fläche von mehr als 430 Hektar. Im Einsatz waren mehr als 350 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei und anderen Institutionen. Die Behörden forderten weitere Kräfte aus anderen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns sowie aus Niedersachsen an.
Der Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim rief den Katastrophenfall aus und richtete ein Bürgertelefon unter der Nummer 038855/78744 ein.
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig, weil "Munition allen Kalibers" dicht unter der Erdoberfläche liegt, wie der Sprecher der Einsatzleitung mitteilte. Unter anderem war ein Löschpanzer im Einsatz. Ab Montagmorgen sollte mit Hilfe von zwei Polizeihubschraubern aus der Luft gelöscht werden.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe forderte die Bevölkerung auf, wegen der starken Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten und Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Auch solle das Waldgebiet nicht betreten werden.
Die Brandursache war zunächst unklar. Die Behörden schlossen Brandstiftung nicht aus.
(W.Uljanov--DTZ)