Europaweite Hitzewelle mit Waldbränden und Toten neigt sich dem Ende zu
Nach fast einer Woche mit Rekordtemperaturen, Hitzetoten und Waldbränden in vielen Teilen Europas kühlt es sich langsam wieder ab. In Frankreich und Spanien gingen die Temperaturen am Sonntag bereits zurück, in Deutschland kündigte sich das Ende der Hitzewelle für Montag an. Europaweit starben mindestens acht Menschen an den Folgen der Hitze.
Die meisten Hitzetoten verzeichnete Frankreich: Seit Donnerstag starben vier Menschen in verschiedenen Landesteilen, ein weiterer schwebt nach einem Schwächeanfall in Lebensgefahr. Zwei Tote wurden jeweils in Spanien und Italien registriert. Bei den meisten Opfern handelte es sich um ältere Menschen oder Bauarbeiter.
In Spanien wüteten am Sonntag weiterhin an mehreren Orten Waldbrände. Hunderte Soldaten und Feuerwehrleute waren mit Löschflugzeugen, Hubschraubern und Löschfahrzeugen im Einsatz.
Ein Feuer, das am Freitag in der zentralspanischen Stadt Almorox ausgebrochen war, zerstörte mindestens 1600 Hektar Land und näherte sich dem Großraum Madrid. 60 Kilometer davon entfernt, nahe der Stadt Toledo, mussten 22 Menschen wegen eines anderen Brandes ihre Häuser verlassen.
In der nordöstlichen Provinz Katalonien gelang es am Samstag, einen Waldbrand nach mehreren Tagen weitgehend unter Kontrolle zu bringen. Entwarnung gaben die Rettungskräfte aber noch nicht.
In Frankreich zerstörten Waldbrände im südlichen Département Gard rund 600 Hektar Land und einige Dutzend Häuser. In der Gegend war am Freitag nach Angaben des Meteorologie-Instituts Météo France mit 45,9 Grad Celsius eine neue landesweite Höchsttemperatur gemessen worden. Demnach ist Frankreich nach Bulgarien, Portugal, Italien, Spanien, Griechenland und Nordmazedonien das siebte europäische Land, in dem Temperaturen jenseits der 45-Grad-Marke gemessen wurden.
In Deutschland verzeichnete der Deutsche Wetterdienst den wärmsten und sonnigsten Juni seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen vor fast 140 Jahren. Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 habe die Durchschnittstemperatur um 4,4 Grad höher gelegen und im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 um vier Grad.
Mit rund 300 Stunden Sonnenschein sei die Sonnenscheindauer gleichzeitig um etwa fünfzig Prozent höher gewesen als das Soll von 198 Stunden. Damit sei der bisherige Juni-Sonnenrekord von 1976 mit damals 287 Stunden deutlich übertroffen worden. Am sonnigsten war es in Ostdeutschland mit bis zu 370 Sonnenstunden.
(P.Vasilyevsky--DTZ)