Erste Tiere aus russischem "Wal-Gefängnis" in die Freiheit entlassen
Die ersten acht Tiere aus einem russischen "Wal-Gefängnis" sind in den Pazifik entlassen worden. Acht der knapp hundert Belugas und Schwertwale seien im Ochotskischen Meer an der Ostküste Russlands ausgesetzt worden, teilte am Donnerstag das russische Institut für Fischerei und Ozeanografie mit, das die Freilassung leitete. Die Tiere seien in guter Verfassung.
Im Februar waren Fotos der in engen Wasserbehältern in der ostrussischen Hafenstadt Nachodka gehaltenen Meeressäuger aufgetaucht. Die Bilder hatten bei Tierschützern, Wissenschaftlern und Prominenten weltweit Empörung hervorgerufen. Auch der russische Präsident Wladimir Putin setzte sich für die Freilassung der Tiere ein.
"Die Schwertwale waren erwartungsgemäß nervös. Sie verbrachten mehrere Stunden in Küstennähe", teilte das Institut mit. Dann seien sie ins offene Meer geschwommen. Die Tiere wurden mit Peilsendern ausgestattet, damit Wissenschaftler ihren Aufenthaltsort ausmachen können. Sie hatten bis dahin sechstägige, rund 1800 Kilometer lange Reise hinter sich. Bis alle knapp 100 Tiere in Freiheit sind, könnten nach Behördenangaben bis zu vier Monate vergehen.
Fischerei-Unternehmen hatten die Meeressäuger seit vergangenem Sommer in einem "Wal-Gefängnis" gehalten. Sie sollten an Freizeitparks unter anderem in China, wo die Industrie boomt, verkauft werden. Die Meeressäuger waren unter dem Vorwand gefangen worden, für "kulturelle und Bildungszwecke" genutzt zu werden - ein rechtliches Schlupfloch, das Russland nun schließen will.
Die auch als Orcas bekannten Schwertwale und die als Belugas bezeichneten Weißwale sind hochintelligente Meeressäuger mit einem ausgeprägten Sozialleben.
(P.Vasilyevsky--DTZ)