Tote nach Explosion in Wohnhaus in Wien geborgen
Nach der mutmaßlichen Gasexplosion in einem Mehrfamilienhaus in Wien ist eine Tote aus den Trümmern geborgen worden. Die Leiche der 29-Jährigen wurde in der Nacht zum Donnerstag in dem teilweise eingestürzten Gebäude gefunden, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. In einem weiteren Hohlraum orteten die Rettungskräfte einen weiteren Menschen, von dem es ebenfalls kein Lebenszeichen gab. Helfer arbeiten "mit Volldampf", um das Opfer zu bergen, sagte ein Feuerwehrsprecher.
In dem Block mit Sozialwohnungen aus den 50er Jahren war es am Mittwochnachmittag zu einer schweren Explosion gekommen. Nach der Detonation klaffte ein riesiges Loch in dem mehrstöckigen Gebäude. Wohnbereiche zwischen dem zweiten und vierten Stock wurden weggerissen, Bauteile und Möbel auf die Straße geschleudert. 14 Menschen wurden laut APA verletzt, zwei von ihnen schwer. Unmittelbar von der Explosion betroffen waren demnach 22 Wohnungen mit 42 gemeldeten Bewohnern.
Erschwert wurde die Suche nach dem zweiten Verschütteten am Donnerstag, weil immer wieder Teile des Dachs in die Tiefe stürzten und Schutt nachrutschte. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf mussten sich die Bergungskräfte per Hand durch die Trümmer wühlen.
Die genaue Explosionsursache war am Donnerstag weiter unklar. Die Einsatzkräfte gingen von einer Gasexplosion aus. Nach Angaben von Polizeisprecher Harald Sörös konnten die Ermittler ihre Arbeit noch nicht aufnehmen, da das Gebäude noch nicht komplett abgesichert war.
Der Wiener Wohnbau-Stadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) zufolge wurde die in der Nähe der Innenstadt gelegene Wohnanlage zuletzt in den Jahren 2006 bis 2007 saniert. Die Gasleitungen wurden demnach von 2017 bis 2018 überprüft. Bis zu der Explosion habe es keine Hinweise auf Gasgeruch oder Probleme mit Gas gegeben, zitierte APA die Stadträtin.
Der Geschäftsführer der Wiener Gasnetze, Gerhard Fida, schloss eine Undichtigkeit in der Hausleitung aus. Das hätten Messungen der Gaskonzentration im Keller des betroffenen Gebäudes ergeben, sagte Fida APA.
(P.Vasilyevsky--DTZ)