Einsatzkräfte halten Waldbrände bei anhaltender Hitzewelle unter Kontrolle
Trotz der anhaltender Hitzewelle haben Einsatzkräfte den größeren Waldbrand in der Lieberoser Heide in Brandenburg unter Kontrolle gebracht. Die Situation sei weiterhin stabil, sagte ein Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald am Mittwoch in Lübben. Auch andernorts hielten Helfer Waldbrände in Schach, derweil blieben die Temperaturen laut Deutschen Wetterdienst zunächst unter historischen Höchstmarken.
Der am Montag ausgebrochene Brand in der Lieberoser Heide wurde durch die Einsatzkräfte nach Angaben des Sprechers weiterhin auf eine Fläche von etwa 100 Hektar begrenzt. Zwei Hubschrauber der Bundespolizei unterstützten die Löscharbeiten in dem mit alter Munition belasteten, schwer zugänglichen Gebiet. Am Boden waren knapp 200 Helfer von Feuerwehr und anderen Organisationen tätig.
Auch bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern kämpfen Einsatzkräfte gegen einen Waldbrand in einem mit Munition belasteten Gebiet, das sich nach Angaben eines Sprechers des Kreises Ludwigslust-Parchim auf sechs Hektar ausgedehnt hatte. Die Lage habe sich "vorsichtig entspannt", sagte dieser. Probleme könnte aber auffrischender Wind bereiten. Dort war unter anderem auch ein Löschpanzer im Einsatz.
Auch im Berliner Grunewald brachte die Feuerwehr bis Dienstagabend einen Waldbrand unter Kontrolle, der sich zwischenzeitlich bis auf eine Fläche von sechs Hektar ausgedehnt hatte. In Niedersachsen brach bei Eschede auf dem Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots der Bundeswehr ein Brand aus. Er breitete sich laut Polizei bis auf vier Hektar aus, war bis Dienstagabend aber unter Kontrolle.
Aufgrund einer besonderen Wetterlage herrschen in Deutschland derzeit ungewöhnlich hohe Temperaturen. Der vorläufige Höhepunkt der Hitzewelle könnte am Mittwoch erreicht werden. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge werden verbreitet Temperaturen zwischen 32 und 39 Grad erwartet, an den Küsten und im Nordwesten teilweise deutlich weniger. Den bundesweiten Tagesrekord hielt gegen Mittag zunächst noch Bad Muskau in Sachen, wo 37,3 Grad gemessen wurden.
Im Tagesverlauf zeichnete sich allerdings ab, dass ein möglicher neuer historischer Hitzerekord womöglich verfehlt wird. Laut DWD strömte von Norden her kältere Luft nach Deutschland, außerdem deuteten neue Prognose auf eine erhöhte Konzentration von Saharastaub in der Atmosphäre. Dies könnte die Sonneneinstrahlung abmildern. Der derzeitige Hitzerekord in Deutschland liegt bei 40,3 Grad. Er wurde im Sommer 2015 in Kitzingen in Bayern bei ähnlichen Bedingungen gemessen.
Angesichts hoher Wasserverbräuche riefen die Städte Löhne und Bad Oeynhausen in Nordrhein-Westfalen ihre Einwohner dazu auf, auf die Bewässerung von Gärten und das Befüllen privater Schwimmbecken zu verzichten. Es gehe darum, eine potenzielle "Ausnahmesituation" im Falle einer anhaltenden Schönwetterperiode samt Trockenheit zu vermeiden, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Löhne.
Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) rief Bürger auf, Straßenbäume mit Wasser zu versorgen. Gerade Bäume in Städten und junge Bäume stünden unter Stress und hätten Wasserreserven schnell verbraucht, warnte der Verband.
Wegen eines hitzebedingten Gleisschadens stellte die historische Mecklenburgische Bäderbahn zwischen Doberan und Heiligendamm ein. Wie der Landkreis Rostock am Mittwoch mitteilte, war es aufgrund der Wärme zu einer sogenannten Gleisverwerfung gekommen.
(A.Nikiforov--DTZ)