Deutsche Tageszeitung - Britische Bestseller-Autoren vereint gegen den Brexit

Britische Bestseller-Autoren vereint gegen den Brexit


Britische Bestseller-Autoren vereint gegen den Brexit
Britische Bestseller-Autoren vereint gegen den Brexit / Foto: ©

Mit einer "Freundschaftstournee" durch Europa wollen vier britische Bestseller-Autoren ihrem Ärger über den bevorstehenden Brexit Ausdruck verleihen. Ken Follett, Lee Child, Kate Mosse und Jojo Moyes kündigten bei einer Pressekonferenz in London am Dienstag eine gemeinsame Lesereise im November an. In Mailand, Madrid, Berlin und Paris wollen sie sich mit jungen Romanautoren treffen und Fragen ihrer Fans zum Brexit beantworten.

Textgröße ändern:

Er und seine Kollegen seien "peinlich berührt und erschüttert" über die politischen Ereignisse in Großbritannien seit dem Brexit-Referendum im Juli 2016, erklärte Follet ("Die Säulen der Erde"). Es sei der Eindruck entstanden, "dass die Briten andere Europäer nicht mögen und kein Teil Europas sein wollen."

Bei der geplanten "Freundschaftstournee" gehe es darum, "den Menschen in unseren Nachbarländern zu versichern, dass wir Europa nicht verlassen wollen, und dass wir Ausländer nicht hassen", sagte Follett. Das Referendum 2016 war denkbar knapp ausgegangen: 52 Prozent der Briten stimmten für den EU-Austritt, 48 Prozent sprachen sich dagegen aus.

Jojo Moyes, Autorin von Liebesromanen wie "Ein ganzes halbes Jahr", erklärte, der Brexit sei für sie eine "Quelle riesiger Traurigkeit". Die politische und emotionale Zersplitterung Großbritanniens bereite ihr Angst.

Follett erklärte, er setze wenig Hoffnung in den Nachfolger der scheidenden Premierministerin Theresa May. Er sehe keinen Weg, der "von dort, wo wir jetzt stehen, zu einem guten Ende führt", sagte der 70-Jährige.

Im Rennen um das Amt des Tory-Vorsitzenden befinden sich noch Außenminister Jeremy Hunt und dessen Amtsvorgänger Boris Johnson. Letzter gilt als Favorit. Er hat sich darauf festgelegt, den Brexit am 31. Oktober notfalls auch ohne Abkommen mit der EU zu vollziehen. Hunt zieht es in Erwägung, den EU-Austritt erneut zu vertagen.

Der Thriller-Autor Lee Child, der bürgerlich James Grant heißt, bezeichnete die Vorstellung Johnsons als britischem Premier als "entsetzlich". "Was wir hier haben, ist ’Boris Trump’: ein weiterer aberwitziger, dicker Lügner mit lächerlicher Frisur und ohne Ahnung von Politik", erklärte er.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Speiche von Mühlrad trifft 19-Jährigen: Tödlicher Unfall in Baden-Württemberg

Ein 19-Jähriger ist in Baden-Württemberg von einem Mühlrad tödlich verletzt worden. Der junge Mann kletterte nach Polizeiangaben vom Montag während einer Radtour in der Gemeinde Bergatreute in das Mühlrad und wurde beim Ausstieg nach ersten Erkenntnissen von einer Speiche getroffen. Laut Beamten wollte er offenbar in dem Rad laufen und sich dabei von einer Begleiterin filmen lassen.

Bätzing kritisiert Papst für reine deutsche Männernominierung zur Weltsynode

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat kritisiert, dass Papst Franziskus keine Frau aus Deutschland in die im Oktober im Vatikan tagende Weltsynode berufen hat. "Ich bedaure das sehr, dass keine Frau aus Deutschland berufen worden ist", sagte Bätzing am Montag zu Beginn der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im hessischen Fulda. Eine Berufung hätte nahe gelegen. "Aber der Papst ist frei in seinen Berufungen", sagte Bätzing.

Albanien plant Kleinststaat für muslimische Sufis auf seinem Territorium

Albanien plant nach Regierungsangaben die Einrichtung eines souveränen Kleinststaates für den muslimischen Sufi-Orden der Bektaschi auf seinem Territorium. "Unsere Inspiration ist es, die Umwandlung des Bektaschi-Weltzentrums in Tirana in einen souveränen Staat zu unterstützen, ein neues Zentrum der Mäßigung, der Toleranz und der friedlichen Koexistenz", kündigte der albanische Ministerpräsident Edi Rama am Sonntag bei den Vereinten Nationen in New York an. Demnach soll künftig eine Vatikan-ähnliche Enklave als politische Heimat der Bektaschi dienen.

Mann stiehlt in Schleswig-Holstein Bus und hinterlässt Schneise der Verwüstung

Ein 19-Jähriger hat einen Bus von einem Betriebshof in Schleswig-Holstein gestohlen und bei einer anschließenden Fahrt durch Itzehoe eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehrere Fahrzeuge und Gegenstände wurden beschädigt, wie die Polizei in Itzehoe am Montag mitteilte. Der 19-Jährige wurde wegen einer geistigen Beeinträchtigung in einer Fachstation eines Krankenhauses untergebracht.

Textgröße ändern: