Mehr als 150 Kinder in Indien an Gehirnentzündungen gestorben
Im Norden Indiens sind mehr als 150 Kinder an Gehirnentzündungen gestorben. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden vom Montag kamen 152 Kinder in der armen Provinz Bihar ums Leben, davon 131 in zwei Krankenhäusern in Muzaffarpur. Das oberste Gericht Indiens forderte die Regierung auf, ihre Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Krankheit vorzulegen. Anwälte der Provinz sagten dagegen, die Epidemie sei mittlerweile unter Kontrolle.
Wissenschaftlern zufolge könnte die Enzephalitis auf einen Giftstoff in Litschi-Kerne zurückzuführen sein. Bei unterernährten Kindern ändert das Gift die Produktion von Glukose im Organismus und sorgt für Unterzuckerungen.
In der Region kommt es jedes Jahr zwischen Mai und Juli, der Erntezeit für Litschis, zu ähnlichen Fällen. Die erkrankten Kinder leiden rasch an hohem Fieber, Krämpfen und Erbrechen. Ohne rechtzeitige medizinische Behandlung ist das Leben in Gefahr. In den vergangenen Jahren starben mehr als 1350 Kinder in Bihar an Gehirnentzündungen.
(Y.Leyard--DTZ)