"Baummann" in Bangladesch will überwucherte Hände amputieren lassen
Nach mehr als 25 Operationen und einem schweren Rückfall will Bangladeschs "Baummann" seine von rindenartigen Wucherungen entstellten Hände amputieren lassen. "Ich halte den Schmerz nicht mehr aus und kann auch nachts nicht mehr schlafen. Ich habe die Ärzte deshalb gebeten, meine Hände abzutrennen, das gibt mir wenigsten ein wenig Linderung", sagte Abul Bajandar am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Seine Ärzte wollen nun über das weitere Vorgehen beraten.
Bajandar wurde 2016 weltweit als "Baummann" bekannt. Er leidet an der extrem seltenen Hautkrankheit Epidermodysplasia verruciformis, die starke rindenartige Wucherungen verursacht. In einer aufwändigen, aber kostenlosen Behandlung in der Universitätsklinik von Dhaka hatten die Ärzte damals die Hände und Füße des früheren Rikscha-Fahrers von insgesamt fünf Kilogramm überflüssigem Gewebe befreit. Nach zweijähriger Behandlung im Krankenhaus erlitt er einen Rückfall und floh schließlich im vergangenen Mai aus der Klinik.
Seit Januar wird er dort wieder behandelt, nachdem sich sein Zustand dramatisch verschlechtert hatte. Einige der Warzen an den Händen waren inzwischen mehrere Zentimeter lang, der Zustand der Füße hingegen blieb weitgehend unverändert. Der inzwischen 29-jährige Familienvater hätte sich gerne im Ausland behandeln lassen, ihm fehlten jedoch die Mittel dazu.
Die Universitätsklinik hatte 2017 auch ein damals zehnjähriges Mädchen mit "Baummann-Syndrom" behandelt. Den Ärzten gelang es zunächst, alle Wucherungen an Gesicht und Ohren des Mädchens zu entfernen, doch wuchsen sie später noch stärker nach als vorher. Daraufhin beendete die Familie die Behandlung und kehrte mit dem Mädchen wieder in ihr Dorf zurück.
(W.Uljanov--DTZ)