Deutsche Tageszeitung - Passagierin in Kanada allein in Flugzeug zurückgelassen

Passagierin in Kanada allein in Flugzeug zurückgelassen


Passagierin in Kanada allein in Flugzeug zurückgelassen
Passagierin in Kanada allein in Flugzeug zurückgelassen / Foto: ©

Eine schlafende Passagierin der Fluglinie Air Canada ist nach der Landung offenbar von der Besatzung vergessen worden. Tiffani Adams war Anfang Juni auf einem Flug von Quebec nach Toronto eingeschlafen und erst erwacht, als das Flugzeug bereits ohne Strom außerhalb des Flughafens geparkt war. Eine Freundin von Adams machte den Vorfall auf der Facebook-Seite der Fluglinie öffentlich.

Textgröße ändern:

Weil sie eine ganze Sitzreihe für sich gehabt habe, sei sie auf dem Flug eingeschlafen - und erst in Toronto im "Stockdunkeln" wieder aufgewacht, schrieb Adams in dem von ihrer Freundin veröffentlichten Facebook-Beitrag. Sie habe zunächst gedacht, sie befinde sich in einem Albtraum. "Im Ernst, wie kann so etwas passieren?", fragte Adams.

Beim Versuch, einen Freund anzurufen, sei ihr Handy ausgegangen. Sie habe versucht, ihre Panik im Zaum zu halten und ruhig zu atmen, während sie ihr Handy "an jeden auffindbaren USB-Anschluss gesteckt" habe, um es aufzuladen. Die Versuche seien jedoch erfolglos geblieben - der Strom in der außerhalb des Flughafens geparkten Maschine war bereits abgeschaltet.

Schließlich habe sie eine Taschenlampe im Cockpit gefunden und eine der Türen des Flugzeugs öffnen können. Allerdings betrug die Höhe zum Boden 15 Meter. Mit der Taschenlampe sei es ihr aber gelungen, die Aufmerksamkeit eines Gepäckwagenfahrers zu erregen. Dieser habe einen Schreck bekommen, als er zwei Beine aus der geöffneten Flugzeugtür hängen sah.

"Er war schockiert und fragte, wie zum Teufel sie mich in dem Flugzeug zurücklassen konnten", schrieb Adams. Sie stelle sich dieselbe Frage.

Air Canada habe sich für den Vorfall entschuldigt. Jedoch kämpfe sie seither mit Schlaflosigkeit und Albträumen, erklärte Adams.

Ihre Geschichte sorgte im Internet für Empörung. Nutzer verlangten eine Erklärung der Fluglinie. Gegenüber dem Sender CTV News erklärte Air Canada, den Vorfall zu untersuchen. Weitere Details wollte die Fluglinie nicht nennen.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Inhaftiertem russischen Dichter droht laut Ehefrau Tötung hinter Gittern

Die Frau des seit gut zwei Jahren inhaftierten russischen Dichters Artjom Kamardin fürchtet nach eigenen Angaben um das Leben ihres Mannes. "Ich fürchte, sie werden ihn töten", sagte die nach wie vor in Russland ansässige Alexandra Popowa der Nachrichtenagentur AFP während eines Besuchs in Paris. Russische Sicherheitskräfte hätten ihren Mann während seiner Festnahme sexuell missbraucht, ihr selbst hätten sie eine Gruppenvergewaltigung angedroht.

Eilantrag gegen Verbot von Palästinensergruppe scheitert vor OVG Nordrhein-Westfalen

Ein Eilantrag gegen das Verbot der als antisemitisch eingestuften Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg (PSDU) ist vor dem nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht gescheitert. Das Landesinnenministerium gehe zu Recht davon aus, dass der Verein sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung richte, indem er kontinuierlich gegen den Staat Israel hetze, erklärte das Gericht am Freitag in Münster. Nordrhein-Westfalen hatte die Gruppe im Frühling verboten.

Prozess wegen sexueller Übergriffe gegen mutmaßlichen Sektenchef in Hamburg begonnen

Ein mutmaßlicher Sektenanführer muss sich seit Freitag wegen sexueller Übergriffe und Körperverletzung vor dem Landgericht in Hamburg verantworten. Laut Anklage soll der 52-Jährige zwischen 2017 und 2020 mehrfach junge weibliche Anhängerinnen seiner Sekte gedrängt haben, ihm etwa im Rahmen von Ritualen sexuelle Wünsche zu erfüllen.

22-Jähriger in Berliner Stadtteil Friedrichshain homophob beleidigt und geschlagen

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain ist ein 22-Jähriger homophob beleidigt und zusammengeschlagen worden. Zwei Unbekannte traten den Geschädigten in der Nacht zum Freitag in den Rücken und brachten ihn zu Fall, wie die Polizei mitteilte. Anschließend schlugen traten sie auf ihn ein, besprühten ihn mit Reizgas und beleidigten ihn homophob.

Textgröße ändern: