Drei Tote bei Brand im Stadtzentrum von Paris
Bei einem Brand im Stadtzentrum von Paris sind am Samstag drei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mensch wurde bei dem Feuer in einem sechsstöckigen Haus im 11. Arrondissement der französischen Hauptstadt schwer verletzt, wie die Feuerwehr mitteilte. 27 Menschen erlitten leichte Rauchvergiftungen, unter ihnen ein Feuerwehrmann.
Der Brand sei am Samstagmorgen gegen 05.00 Uhr in dem Gebäude ausgebrochen, in dem neben Wohnungen auch ein Restaurant und ein Hamam untergebracht sind, sagte der Feuerwehrsprecher Florian Lointier. Die Feuerwehr war mit 200 Einsatzkräften vor Ort. Über Leitern rettete sie rund 15 Menschen aus dem brennenden Haus. Die Rettungskräfte brachten den Brand nach fast vier Stunden unter Kontrolle, vollständig gelöscht war er aber noch nicht. Die Brandursache war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Eine junge Frau starb bei dem Versuch, sich vor den Flammen zu retten. Es sei unklar, ob sie aus dem Fenster gesprungen sei oder ob sie versucht habe, über ein Gerüst, das für Renovierungsarbeiten an der Fassade angebracht worden war, zu entkommen, sagte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo bei einer Pressekonferenz vor Ort. Zwei weitere Menschen kamen in dem brennenden Haus ums Leben. Einer von ihnen war ein junger Mann, der "offensichtlich versucht hat, seine Wohnung zu verlassen und vom Rauch eingeschlossen wurde", sagte Hidalgo.
"Wir haben geschlafen, gegen fünf Uhr habe ich Rauch gerochen. Ich habe das Fenster geöffnet, und da war schon ein Feuerwehrauto in der Straße. Wir haben eine riesige Rauchsäule aufsteigen sehen", berichtete der Anwohner Jérôme Cariati. "Wir haben Schreie und Lärm gehört, und sind sofort rausgegangen." Die Menschen seien barfuß und sichtlich schockiert in Sicherheit gebracht worden, einige hätten Schwierigkeiten gehabt zu atmen.
Am Morgen waren immer noch rund 120 Feuerwehrleute in dem Haus aus den 1970er Jahren im Einsatz. Die Löscharbeiten gestalteten sich nach Angaben des Feuerwehrsprechers schwierig. Es habe eine sehr starke Hitzeentwicklung gegeben, sagte Lointier. Zudem habe sich der Rauch auf zwei weitere Gebäude ausgebreitet. Rauch und heiße Gase hätten die Arbeit erschwert und den Zugang zu den Treppenhäusern verhindert.
Lointier zufolge werden nicht alle Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können, da das Haus durch Rauch und Feuer beschädigt wurde. Einige könnten aber bis zum Abend wieder in ihre Wohnungen.
Anfang des Jahres hatte sich der tödlichste Brand in Paris seit 14 Jahren ereignet. Eine psychisch kranke Frau legte in der Nacht zum 5. Februar in einem Gebäude ein Feuer, bei dem zehn Menschen starben und 96 verletzt wurden.
(W.Budayev--DTZ)