Deutsche Tageszeitung - "Karl for Ever": Gala erinnert an gestorbenen Star-Designer Lagerfeld

"Karl for Ever": Gala erinnert an gestorbenen Star-Designer Lagerfeld


"Karl for Ever": Gala erinnert an gestorbenen Star-Designer Lagerfeld
"Karl for Ever": Gala erinnert an gestorbenen Star-Designer Lagerfeld / Foto: ©

Mit einer großen Gala und vielen Prominenten haben die Modehäuser Chanel und Fendi ihren verstorbenen Kreativdirektor Karl Lagerfeld geehrt. An der Feier unter dem Motto "Karl for Ever" nahmen am Donnerstagabend im Pariser Grand Palais rund 2000 internationale Gäste teil. Stars wie die Schauspielerin Tilda Swinton und der US-Musiker Pharrell Williams standen auf der Bühne.

Textgröße ändern:

Im Grand Palais hatte Lagerfeld zahlreiche seiner pompösen Modeschauen ausgerichtet. Bei der Gala wurden Videoaufnahmen Lagerfelds gezeigt sowie von ihm angefertigte Fotografien und Zeichnungen. Leinwand-Interviews wechselten sich mit Live-Auftritten von Musikern, Tänzern und Schauspielern ab.

Schauspielerin Swinton las einen Auszug aus dem Roman "Orlando" von Virginia Woolf vor, einem von Lagerfelds Lieblingswerken über die verschwommenen Grenzen zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen. Ihre Schauspielkollegin Helen Mirren trug, begleitet von einem Geiger, die witzigsten Lagerfeld-Zitate vor. Schauspielerin Fanny Ardant rezitierte Stéphane Mallarmés Gedicht "Fächer" - in Anspielung auf eines der häufig genutzten Accessoires des Designers.

Der chinesische Starpianist Lang Lang spielte Chopin. Model und Schauspielerin Cara Delevingne würdigte Lagerfeld und sein Lieblingshaustier mit einem Katzen-Gedicht von Colette.

Chanels Ko-Besitzer Alain Wertheimer brach mit seiner Tradition, kein Interview zu geben, um "für Karl" das Wort ergreifen. Per Videoauftritt vor Lagerfelds riesiger Bücherwand erinnerte sich der 70-Jährige daran, wie er den Designer für das berühmte Modelabel eingestellt hatte - und dass es völlig zwecklos gewesen sei, "nach Themen zu suchen, von denen Karl keine Ahnung hatte".

Lagerfeld war am 19. Februar im Alter von 85 Jahren gestorben. Der gebürtige Hamburger hatte die Modewelt jahrzehntelang geprägt und 36 Jahre lang als Kreativdirektor für Chanel gearbeitet.

Lagerfeld selbst hatte sich gegen eine öffentliche Trauerfeier ausgesprochen. Er prägte das Bonmot, lieber sterben zu wollen, als beerdigt zu werden. Die fast fröhliche Gala zu seinem Gedenken, die ganz und gar nicht an eine Trauerfeier erinnerte, wäre wohl nach seinem Geschmack gewesen.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Bätzing kritisiert Papst für reine deutsche Männernominierung zur Weltsynode

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat kritisiert, dass Papst Franziskus keine Frau aus Deutschland in die im Oktober im Vatikan tagende Weltsynode berufen hat. "Ich bedaure das sehr, dass keine Frau aus Deutschland berufen worden ist", sagte Bätzing am Montag zu Beginn der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im hessischen Fulda. Eine Berufung hätte nahe gelegen. "Aber der Papst ist frei in seinen Berufungen", sagte Bätzing.

Albanien plant Kleinststaat für muslimische Sufis auf seinem Territorium

Albanien plant nach Regierungsangaben die Einrichtung eines souveränen Kleinststaates für den muslimischen Sufi-Orden der Bektaschi auf seinem Territorium. "Unsere Inspiration ist es, die Umwandlung des Bektaschi-Weltzentrums in Tirana in einen souveränen Staat zu unterstützen, ein neues Zentrum der Mäßigung, der Toleranz und der friedlichen Koexistenz", kündigte der albanische Ministerpräsident Edi Rama am Sonntag bei den Vereinten Nationen in New York an. Demnach soll künftig eine Vatikan-ähnliche Enklave als politische Heimat der Bektaschi dienen.

Mann stiehlt in Schleswig-Holstein Bus und hinterlässt Schneise der Verwüstung

Ein 19-Jähriger hat einen Bus von einem Betriebshof in Schleswig-Holstein gestohlen und bei einer anschließenden Fahrt durch Itzehoe eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehrere Fahrzeuge und Gegenstände wurden beschädigt, wie die Polizei in Itzehoe am Montag mitteilte. Der 19-Jährige wurde wegen einer geistigen Beeinträchtigung in einer Fachstation eines Krankenhauses untergebracht.

Rund hundert Kilogramm Kokain in Bananenkisten in Nordrhein-Westfalen gefunden

Supermarktmitarbeiter haben in Nordrhein-Westfalen in Bananenkisten rund hundert Kilogramm Kokain gefunden. Die Drogen wurden beschlagnahmt, wie die Polizei in Mönchengladbach am Montag mitteilte. Demnach wurden sie am 10. September zunächst in zwei Filialen eines Discounters in Mönchengladbach entdeckt. Später am Tag meldeten Märkte aus Duisburg, Krefeld und den Kreisen Viersen, Heinsberg und Neuss weitere Funde.

Textgröße ändern: