Schleswig-Holsteins Verkehrsminister nennt Plan zu Motorradfahren "Schnapsidee"
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Klaus Buchholz (FDP) hat den Vorstoß von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zum Motorradfahren ohne zusätzliche Fahrprüfung kritisiert. "Das ist eine Schnapsidee", sagte er am Freitag im Norddeutschen Rundfunk (NDR). Ein Motorrad verhalte sich anders als ein Auto. Das Ziel laute doch, die Zahl der Verkehrstoten insgesamt zu reduzieren.
Scheuer plant nach Angaben seines Ministeriums Änderungen an der Fahrerlaubnisverordnung. In Zukunft sollen demnach nur noch wenige Übungsstunden ausreichen, wenn Autofahrer mit Führerschein leichte Motorräder der Klasse A1 mit bis 125 Kubikzentimeter Hubraum und einer Leistung von nicht mehr als elf Kilowatt fahren wollen.
Bereits am Donnerstag gab es an der Idee vielfach Kritik, unter anderem von Fahrlehrern, vom Verkehrssicherheitsrat und vom TÜV. Dem Verkehrsministerium geht es nach eigenen Angaben vor allem darum, die Mobilität von Menschen im ländlichen Raum zu fördern - etwa mit Blick auf Elektrofahrzeuge. Es wies zudem darauf hin, dass vergleichbare Regeln bereits in anderen EU-Ländern gelten.
Offen stehen soll die Möglichkeit demnach allen Besitzern eines Autoführerscheins, sofern sie mindestens 25 Jahre alt sind und mindestens fünf Jahre Fahrerfahrung haben. Sie müssen eine Schulung durchlaufen, aber keine Prüfung mehr ablegen. Fahrer und Fahrlehrer müssen zudem garantieren, dass das Fahren sicher beherrscht wird.
(Y.Ignatiev--DTZ)