Belugas aus chinesischer Gefangenschaft nach Island geflogen
Nach einer langen und aufwändigen Reise sind zwei Beluga-Wale aus einem chinesische Freizeitpark in Island angekommen, wo sie fortan in einem Meeresreservat leben sollen. Die beiden Weißwal-Damen "Little White" und "Little Grey" landeten am Mittwoch auf Island. In dem Flugzeug wurden die rund 900 Kilogramm schweren und vier Meter langen Meeressäuger in eigens angefertigten Wassertanks transportiert.
Per Lastwagen und Fähre sollen die beiden zwölfjährigen Belugas nun in die Klettsvik-Bucht auf der südlich von Island gelegenen Insel Heimaey gebracht werden. Die mit einem Netz abgesperrte Bucht ist nach Angaben der Tierschutzorganisation Sea Life Trust das erste Meeresreservat für Belugas weltweit.
Es soll den Walen auf einer Fläche von 32.000 Quadratmetern ein Leben in einer möglichst natürlich Umgebung ermöglichen. In freier Wildbahn dürften sie alleine nicht lange überleben.
"Little White" und "Little Grey" waren vermutlich zwei oder drei Jahre alt, als sie gefangen wurden. Sie lebten zuletzt im Freizeitpark Changfeng Ocean World in der chinesischen Metropole Shanghai, wo sie Besucher unterhalten sollten.
In den vergangenen eineinhalb Jahren wurden sie auf ihr neues Leben im Meeresreservat vorbereitet. So wurden sie darin trainiert, ihren Atem länger anzuhalten. Auch gab es Muskeltraining, damit die Tiere mit den Gezeiten und Strömungen in der Klettsvik-Bucht zurecht kommen.
Auch in ihrer neuen Heimat werden "Little White" und "Little Grey" von Besuchern bestaunt werden können. Kleine Touristengruppen sollen sich den Belugas in Booten nähern dürfen. Künftig sollen zudem noch mehr Weißwale in das Meeresreservat gebracht werden.
Belugas werden normalerweise zwischen 40 und 60 Jahre alt. Schätzungen zufolge leben weltweit mehr als 3000 Wale und Delfine in Gefangenschaft.
(Y.Ignatiev--DTZ)