Deutsche Tageszeitung - Ex-Uefa-Präsident Platini in Frankreich aus Polizeigewahrsam entlassen

Ex-Uefa-Präsident Platini in Frankreich aus Polizeigewahrsam entlassen


Ex-Uefa-Präsident Platini in Frankreich aus Polizeigewahrsam entlassen
Ex-Uefa-Präsident Platini in Frankreich aus Polizeigewahrsam entlassen / Foto: ©

Der frühere Uefa-Präsident Michel Platini ist nach stundenlangem Verhör in der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Der 63-jährige Franzose verließ in der Nacht auf Mittwoch das Hauptquartier der Antikorruptions-Einheit der Kriminalpolizei in der Pariser Vorstadt Nanterre. "Das war lang", sagte der einstige Weltklasse-Fußballer. Dass er in Polizeigewahrsam genommen worden sei, tue "weh".

Textgröße ändern:

Platinis Anwalt William Bourdon sprach von "viel, viel Lärm um nichts". Der frühere Kapitän der französischen Nationalmannschaft habe den Polizeigewahrsam als "ungerecht und unverhältnismäßig" wahrgenommen. Die Vorwürfe seien haltlos.

Platini war am Dienstag in Polizeigewahrsam genommen worden. Die Ermittlungen drehen sich um die dubiosen Umstände der WM-Vergabe an Katar Ende 2010. Der als Außenseiter geltende Wüstenstaat hatte sich beim Weltfußballverband Fifa überraschend gegen den Mitbewerber USA durchgesetzt. Schon unmittelbar nach der Entscheidung wurden Korruptions- und Vertuschungsvorwürfe laut.

Der später gestürzte Fifa-Präsident Sepp Blatter beschuldigte Platini und den französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy, die WM-Vergabe an Katar eingefädelt zu haben. Die französische Finanz-Staatsanwaltschaft leitete 2016 vorläufige Ermittlungen unter anderem wegen "Korruption" und "Bildung einer kriminellen Vereinigung" ein. Dabei geht es um die Doppelvergabe der WM 2018 an Russland und des Turniers 2022 an Katar.

Das Emirat Katar weist bis heute alle Vorwürfe zurück. Die Vorbereitungen für die WM laufen auf vollen Touren.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

33-Jähriger in Münster wegen Amphetaminhandels zu neun Jahren Haft verurteilt

Wegen Drogenhandels im großen Stil ist ein 33-Jähriger vom Landgericht im nordrhein-westfälischen Münster zu einer neunjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Mann aus dem niederländischen Enschede wurde am Donnerstag unter anderem des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Außerdem ordnete das Gericht die Einziehung von rund 850.000 Euro an.

Wechsel in Lindners Garage: FDP-Chef will sich von Porsche trennen

Sein Ministeramt hat FDP-Chef Christian Lindner bereits verloren, nun möchte er sich auch von seinem Porsche 911 trennen. "Ich bin so langsam offen für etwas Anderes", sagte der FDP-Vorsitzende dem "F.A.Z.-Magazin" laut Vorabmeldung vom Freitag. Lindner warb auch unter der Leserschaft des Magazins um Kaufinteressenten. "Wenn aber eine der Leserinnen oder der Leser Interesse an einem klassischen Porsche hat, könnte sie oder er sich melden", sagte er.

Randalierender Mann beißt Polizistin in Köln Stück von Ohr ab

Ein randalierender Mann hat einer Polizistin in Köln ein Stück von einem Ohr abgebissen. Außerdem verletzte der 40-Jährige am Freitagmorgen zwei weitere Beamtinnen und einen Beamten zum Teil schwer, wie die Polizei mitteilte. Die 26-Jährige musste am Ohr operiert werden.

Neun Festnahmen bei Durchsuchungen gegen Schwarzarbeit mit Millionenschaden

Bei einer großangelegten bundesweiten Durchsuchung gegen Schwarzarbeit mit einem Millionenschaden haben Ermittler neun Menschen festgenommen. Sie kamen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Koblenz am Freitag mitteilte. Insgesamt wird in dem Komplex gegen 37 Beschuldigte ermittelt. Ihnen werden unter anderem das Vorenthalten von Arbeitsentgelt, Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Beihilfe dazu vorgeworfen.

Textgröße ändern: