Mindestens 13 Tote und 199 Verletze durch Erdbeben in China
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 in der chinesischen Provinz Sichuan sind nach offiziellen Angaben mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen und 199 verletzt worden. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Yibin in 16 Kilometern Tiefe, wie die chinesische Erdbebenwarte mitteilte. Mehr als 8000 Menschen mussten wegen des Bebens ihre Wohnungen verlassen.
Das Beben ereignete sich in der Nacht zum Dienstag. Es folgten mindestens vier Nachbeben mit Stärken von bis zu 5,1. US-Seismologen gaben das Hauptbeben mit einer Stärke von 5,8 an. Die staatliche chinesische Erdbebenwarte sprach hingegen von einer Stärke von 6,0.
Starker Regen erschwerte die Rettungsarbeiten in der betroffenen Region. Mehr als 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Rund 5000 Zelte und 10.000 Feldbetten wurden in das Erdbebengebiet gebracht. Auch in den nächsten beiden Tagen erwarten die Rettungskräfte Regenfälle und Gewitter, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Mehr als 12.000 Häuser sind nach Angaben der Behörden in Yibin beschädigt worden, 73 sind demnach eingestürzt.
Der staatliche Sender CCTV zeigte, wie Rettungsmannschaften einen Überlebenden aus den Schuttmassen bargen. Insgesamt wurden laut den Behörden in Yibin 20 Überlebende aus Gebäuden geborgen. Auf anderen Fernsehaufnahmen waren zersplitterte Fensterscheiben und Risse in Straßen zu sehen. Die Schnellstraße von Yibin nach Xuyong wurde geschlossen. Schlammmassen rutschten einen Hang hinunter und begruben einen Lastwagen unter sich.
In der Stadt Chengdu wurde eine Minute vor dem Erdbeben das Alarmsystem ausgelöst, in Yibin waren es zehn Sekunden. Laut Xinhua kommt es bei den Erdbeben-Warnungen auf jede Sekunde an. Bei einer Warnung drei Sekunden vor dem Beben können demnach noch 14 Prozent der Personenschäden verhindert werden.
Neun Todesfälle wurden aus der Region Changning gemeldet, vier aus der Region Gong. Mehr als 100 Menschen werden nach Angaben der Behörden in Krankenhäusern behandelt.
Erdbeben ereignen sich in Sichuan häufig. Im Jahr 2008 erschütterte ein Beben der Stärke 7,9 die Provinz. 87.000 Menschen kamen ums Leben oder gelten als vermisst.
Im Februar erschütterten drei Erbeben der in Sichuan gelegenen Region Rongxian. Dabei starben zwei Menschen, zwölf wurden verletzt. Tausende Bewohner protestierten daraufhin gegen Fracking in der Region, das aus ihrer Sicht die Beben ausgelöst hatte. Die lokalen Behörden unterbrachen in Folge der Proteste die Schiefergas-Förderung durch Fracking.
(Y.Leyard--DTZ)