Frauenärzte warnen vor Haschischrauchen in der Schwangerschaft
Frauenärzte haben vor dem Haschischrauchen in der Schwangerschaft gewarnt. "Da das Gehirn des ungeborenen Babys sich von Tag zu Tag weiter entwickelt, wirkt Cannabis genau wie Alkohol nicht einfach nur als Droge, sondern als Gift", erklärte Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte am Dienstag in München.
Vielfach werde Cannabis für eine harmlose Droge gehalten, und Schwangere gingen davon aus, dass das dem Baby nicht schade. "Aber das ist falsch", sagte der Facharzt anlässlich des bevorstehenden Weltdrogentags.
Innerhalb eines Jahres konsumieren in Deutschland elf Prozent aller Frauen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren Cannabis. Das ging aus dem kürzlich veröffentlichten europäischen Drogenbericht hervor.
"Wir wissen nicht, wie viele Frauen mit dem Haschischrauchen aufhören, wenn sie schwanger werden", erklärte Albring. Vor allem Frauen, die legale oder illegale Drogen regelmäßig und in größeren Mengen konsumierten, dürfte die Abstinenz aber schwer fallen.
Dem Berufsverband zufolge gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass sich die Funktionsweise des kindlichen Gehirns dauerhaft verändert, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Cannabis konsumiert. Dies geschehe unabhängig vom Nikotin und anderen Giftstoffen, die beim Marihuanarauchen mit inhaliert würden. Die Veränderungen des Gehirns ließen sich demnach in einer Studie aus den Niederlanden sogar noch bei sechsjährigen Kindern feststellen.
(N.Loginovsky--DTZ)