Mexikanischer Drogenboss zu 55 Jahren Gefängnis verurteilt
In Mexiko ist ein Drogenboss zu 55 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Servando Gomez müsse die Haftstrafe wegen der Entführung eines Geschäftsmannes im August 2011 in der Stadt Uruapan verbüßen, erklärte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Michoacán zum Urteil vom Montag.
Gomez hatte als Lehrer gearbeitet, bevor er zu dem Kartell der Tempelritter stieß, das Drogen in die USA schmuggelt. Schließlich stieg er zum Chef der Bande auf und gab sich dabei im Gegensatz zu anderen Drogenbaronen gar nicht öffentlichkeitsscheu: Er gab wiederholt Fernsehinterviews und trat in Internet-Videos auf. Darin plauderten mitunter sogar Kommunalpolitiker ungeniert mit dem Drogenboss.
2015 wurde Gomez schließlich von der mexikanischen Bundespolizei festgenommen. Dadurch sowie durch die Festnahme von anderen führenden Mitgliedern wurde das Tempelritter-Kartell deutlich geschwächt.
Ein einst deutlich mächtigerer Drogenboss als Gomez wartet derzeit in den USA auf sein Strafmaß. Die Strafe gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán wird allerdings mehrere Wochen später verkündet als geplant, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft von Brooklyn am Montag mitteilte. Anstelle des 25. Juni werde als Termin nun der 17. Juli anvisiert.
Guzmán war am 12. Februar nach einem dreimonatigen Mammutverfahren in New York verurteilt worden. Laut Klageschrift soll das berüchtigte Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen anderer Drogen in die USA geschmuggelt haben. Dem 62-Jährigen droht lebenslange Haft.
(A.Nikiforov--DTZ)