Ethiopian-Airlines-Chef erbost über Vorwürfe zu Absturz von Boeing 737 MAX
Der Chef von Ethiopian Airlines hat sich gegen Spekulationen verwahrt, dass der Absturz einer Maschine vom Typ Boeing 737 MAX 8 seiner Fluggesellschaft mit einem Piloten aus den USA womöglich nicht passiert wäre. Menschen, die im Zusammenhang mit dem Unglück vom März sein Personal kritisierten, seien "ernsthaft falsch informiert", sagte Unternehmenschef Tewolde GebreMariam am Montag in einem Interview mit dem britischen Sender BBC.
Leuten wie der US-Republikaner Sam Graves lägen die Fakten zu dem Absturz nicht vor, fügte der Ethiopian-Airlines-Chef hinzu. Graves hatte im Mai bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus gesagt, die Ermittlungen zu dem Absturz in Äthiopien sowie dem Absturz einer weiteren Boeing 737 MAX im Oktober 2018 in Indonesien hätten "Pilotenfehler als Faktor für diese tragisch tödlichen Unfälle" ergeben.
Außerdem äußerte Graves die Vermutung, dass in den USA ausgebildete Piloten die Situationen in Äthiopien und Indonesien "erfolgreich bewältigt" hätten. GebreMariam sagte dazu auf BBC, Menschen, die solche Kommentare abgäben, sollten sich fragen, warum die kritisierten Piloten "380 Flugzeuge in aller Welt" sicher hätten landen können.
Bei dem Absturz in Äthiopien waren alle 157 Insassen ums Leben gekommen, bei dem Unglück in Indonesien starben 189 Menschen. In der Folge wurde im März ein weltweites Flugverbot für die Boeing 737 MAX verhängt, das bis auf weiteres gilt.
Als Ursache der Abstürze wird ein Problem bei dem neuartigen Stabilisierungssystem MCAS vermutet. Boeing hat deswegen ein Softwareupdate vorgenommen. Für den US-Flugzeugbauer bedeutet die Angelegenheit einen enormen Imageverlust und Gewinnausfall.
(W.Budayev--DTZ)