Dringend Tatverdächtiger im Fall Lübcke festgenommen
Drei Wochen nach dem gewaltsamen Tod des nordhessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke ist ein dringend Tatverdächtiger gefasst worden. Der 45-Jährige wurde am frühen Samstagmorgen durch Spezialeinheiten der Polizei in Kassel festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft und die Sonderkommission der Polizei am Sonntag mitteilten. Die Festnahme erfolgte demnach aufgrund eines Treffers bei den DNA-Spuren.
Der Tatverdächtige wurde am Sonntagnachmittag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Kassel vorgeführt. Aufgrund der Indizienlage wurde Untersuchungshaftbefehl gegen ihn erlassen, erklärten die Ermittlungsbehörden. Weitere Informationen zur Festnahme des Mannes und zum Stand der Ermittlungen wollen Polizei und Staatsanwaltschaft kommenden Woche bekannt gegeben.
Lübcke war in der Nacht zum 26. Mai tot auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha gefunden worden. Laut Obduktion wurde der 65-Jährige mit einer Kurzwaffe aus nächster Nähe erschossen. Im Zuge der Ermittlungen war vor gut einer Woche ein Mann an einer Urlauberfähre im ostfriesischen Wittmund vorübergehend festgenommen worden. Seine Befragung ergab aber keine Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung. Er wurde daraufhin freigelassen.
Die Ermittler stellten klar, dass es sich bei dem am Samstag gefassten Tatverdächtigen nicht um den im Bereich des Fähranlegers in Harlesiel in Gewahrsam genommenen Mann handele.
(Y.Ignatiev--DTZ)