Aus Bauch von ermordeter Mutter geschnittenes Baby gestorben
Ein Baby, das bei einem grausigen Verbrechen in Chicago aus dem Bauch seiner ermordeten Mutter herausgeschnitten worden war, ist im Krankenhaus gestorben. Der kleine Junge sei einer schweren Gehirnverletzung erlegen, teilte am Freitag eine Sprecherin seiner Familie mit.
Das Verbrechen hatte in den USA großes Entsetzen ausgelöst. Die im neunten Monat schwangere Marlen Ochoa-Lopez war am 23. April in das Haus einer Bekannten gelockt worden - unter dem Vorwand, sich dort kostenlose Babysachen abholen zu können. Dort wurde die 19-Jährige mit einem Kabel erdrosselt und das Baby aus ihrem Leib geschnitten.
Wegen des Mordes wurden eine 46-jährige Frau und ihre 24-jährige Tochter angeklagt. Ebenfalls angeklagt wurde der 40-jährige Lebensgefährte der Mutter, weil er versucht haben soll, das Verbrechen zu vertuschen. Die Anklagen sollten nun auf Mord auch an dem Neugeborenen ausgeweitet werden, sagte eine Polizeisprecherin.
Nach Angaben der Polizei wollten die beiden mutmaßlichen Täterinnen das Baby rauben und wie "ihr eigenes" aufziehen. Die 46-Jährige soll monatelang geplant haben, sich ein Baby zu beschaffen, nachdem ihr erwachsener Sohn gestorben war.
Am Tag des Verbrechens rief die 46-Jährige den Notruf an. Sie gab an, zu Hause selbst ein Baby zur Welt gebracht zu haben, das nun nicht mehr atme. Das Neugeborene wurde ins Krankenhaus gebracht, seine Überlebenschancen galten von vornherein als gering. Die Leiche der Mutter wurde drei Wochen nach dem Mord in der Mülltonne der 46-Jährigen gefunden.
Selbst Chicagos hartgesottener Polizeichef Eddie Johnson zeigte sich geschockt von dem Verbrechen. Er nannte es "ekelhaft und tief verstörend".
(W.Uljanov--DTZ)