Deutsche Tageszeitung - Spenden für Notre-Dame fließen nur zögerlich

Spenden für Notre-Dame fließen nur zögerlich


Spenden für Notre-Dame fließen nur zögerlich
Spenden für Notre-Dame fließen nur zögerlich / Foto: ©

Rund 850 Millionen Euro haben Spender für den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame zugesagt - doch zwei Monate nach dem verheerenden Brand sieht die Realität anders aus: Bisher sind erst 80 Millionen Euro ausgezahlt, also noch nicht einmal zehn Prozent des zugesagten Betrags, wie Frankreichs Kulturminister Franck Riester am Freitag dem Fernsehsender France 2 sagte.

Textgröße ändern:

Das Geld stammt nach Riesters Angaben vor allem von Privatleuten, die an die vier beauftragten Stiftungen gespendet haben. Noch nicht gezahlt haben dagegen die Großspender - darunter die französischen Milliardärsfamilien Arnault und Pinault, die 200 und 100 Millionen Euro versprochen haben.

Dies sei "normal", sagte Riester. "Die Spenden werden nach und nach je nach Fortschritt der Bauarbeiten fließen", betonte er. Derzeit würden Vereinbarungen mit den Großspendern ausgearbeitet. Diese verlangen nach Angaben des Ministeriums detailliert Auskunft, wofür ihr Geld eingesetzt werden soll. Riester appellierte erneut an die "Großzügigkeit" aller Spender.

Insgesamt haben nach Angaben des Kulturministers rund 350.000 Spender Geld zugesagt - darunter sind auch deutsche Privatleute und Unternehmen, wie der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet am Freitag in Paris betonte. Er nannte dies nach einem Rundgang mit Chefarchitekt Philippe Villeneuve ein "starkes Signal der Solidarität". Laschet ist Bevollmächtigter für die deutsch-französische Zusammenarbeit.

Bei dem Brand Mitte April waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden. Seitdem dauern die Arbeiten zur Absicherung von Notre-Dame an. Am Samstag feiert der Pariser Erzbischof Michel Aupetit erstmals wieder eine Messe in dem Gotteshaus. Dazu sind aus Sicherheitsgründen nur rund 30 Gäste eingeladen.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Hafturteil nach Geiselnahme in Berliner Antiquitätengeschäft rechtskräftig

Anderthalb Jahre nach einer mehrstündigen Geiselnahme in einem Berliner Antiquitätengeschäft ist einer der Täter rechtskräftig verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte das Urteil des Landgerichts Berlin vom Januar, wie er am Freitag in Karlsruhe mitteilte. Das Landgericht hatte den Mann unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. (Az. 5 StR 370/24)

Nach tödlicher Schlägerei in Berlin lange Haftstrafen für zwei Männer

Wegen der Tötung eines Manns bei einer Schlägerei im Berliner Stadtteil Wedding sind ein 30-Jähriger und ein 38-Jähriger wegen Totschlags zu jeweils viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Ein weiterer Angeklagter wurde wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt, wie das Berliner Landgericht am Freitag mitteilte.

43-jähriger mutmaßlicher Serienvergewaltiger in Hessen festgenommen

Ermittler haben in Hessen einen 43-Jährigen festgenommen, der für eine Serie von Vergewaltigungen verantwortlich sein soll. Ihm wird Vergewaltigung in mehreren Fällen vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden am Freitag mitteilten. Er soll bei mehreren Besichtigungsterminen für Wohnungen chinesische Frauen überwältigt und in deren Wohnungen vergewaltigt haben.

Bundestag debattiert über Folgen der Teil-Legalisierung von Cannabis

Der Bundestag befasst sich in seiner Sitzung am Freitag mit der Teil-Legalisierung von Cannabis (09.00 Uhr). In einer Aktuellen Stunde, die von der Unionsfraktion beantragt wurde, debattierten die Abgeordneten über die Folgen des in diesem Jahr in Kraft getretenen Cannabis-Gesetzes. Die Union möchte das von der Ampel-Koalition verabschiedete Gesetz wieder abschaffen. Die Aktuelle Stunde trägt den Titel: "Auswirkungen auf die innere Sicherheit ernst nehmen - Cannabis-Legalisierung aufheben."

Textgröße ändern: