Ehemaliger "Tagesschau"-Sprecher Wilhelm Wieben gestorben
Der frühere "Tagesschau"-Sprecher Wilhelm Wieben ist tot. Er starb am Donnerstag in Alter von 84 Jahren in Hamburg, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) mitteilte. Wieben war von 1974 bis 1998 als Sprecher der ARD-Hauptnachrichtensendung um 20.00 Uhr regelmäßig auf den Bildschirmen zu sehen.
NDR-Intendant Lutz Marmor würdigte Wieben als prägende Fernsehfigur. "Als Sprecher hat er Generationen begleitet", erklärte Marmor in Hamburg. Wieben sei "stets seriös, kompetent und hoch professionell" aufgetreten.
Der 1935 im schleswig-holsteinischen Hennstedt geborene Wieben hatte nach NDR-Angaben in den 50er und 60er Jahren zunächst eine Verwaltungslehre und dann eine Schauspielausbildung durchlaufen. Danach arbeitete er beim Radio bei den ARD-Anstalten Radio Bremen und NDR. 1966 wechselte er zu der beim NDR angesiedelten Redaktion ARD Aktuell, die für die "Tagesschau"-Sendung verantwortlich ist.
Ab 1972 war er demnach im Bild zu sehen, 1974 erstmals als Sprecher der zentralen Ausgabe um 20.00 Uhr. 1998 verließ er die "Tagesschau" auf eigenen Wunsch, die letzte Sendung mit Wieben als Sprecher war am 24. Juni 1998.
Nebenher war Wieben unter anderem als Schauspieler aktiv. Er stand von 1981 bis 1990 unter anderem in der Mozart-Oper "Entführung aus dem Serail" an der Hamburgischen Staatsoper auf der Bühne.
Wieben hatte zudem eine Leidenschaft für die plattdeutsche Sprache. Er veranstaltete Lesungen und schrieb mehrere plattdeutsche Bücher. Nach seinem Ausscheiden bei der "Tagesschau" moderierte er zwischen 1996 und 2002 Sendungen für den NDR, etwa die Reihe "Melodie der Meere".
(W.Budayev--DTZ)