Verbände fordern kostendeckende Förderung von Herdenschutzmaßnahmen gegen Wölfe
Elf Organisationen aus dem Umwelt- und Nutztierbereich haben eine einheitliche kostendeckende staatliche Förderung von Herdenschutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe gefordert. Das gegenwärtige "förderale Wirrwar" gehe zulasten von Artenschutz und Tierhaltern, kritisierten sie am Mittwoch in einer gemeinsamen Empfehlung. Guter Herdenschutz sei der Schlüssel. Bislang allerdings herrsche oft "praktische und rechtliche Unsicherheit".
Politik und Öffentlichkeit dürften Weidetierhaltung und Rückkehr des Wolfs nicht gegeneinander ausspielen, erklärten sie weiter. Beides sei ökologisch wertvoll. Die Tötung auffälliger Wölfe sei nur "das letzte Mittel im Einzelfall". Zu den Unterzeichnern gehören außer Umweltorganisationen wie Nabu, BUND und WWF auch der Bundesverband der Berufsschäfer, der Ökologische Jagdverband, die Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde und die Vereinigung der Freizeitreiter.
Über die Rückkehr des Wolfs und die Folgen wird in Deutschland seit längerem erbittert gestritten. Das ehemals ausgerottete Raubtier breitet sich seit Jahren vor allem in Ost- und Norddeutschland aus, es kommt daher zunehmend zu Konflikten mit Tierhaltern. Wölfe sind streng geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen wird auf Länderebene geregelt.
(A.Stefanowych--DTZ)