Deutsche Tageszeitung - Urteil: Münchner Supermarkt darf 77-Jähriger Hausverbot erteilen

Urteil: Münchner Supermarkt darf 77-Jähriger Hausverbot erteilen


Urteil: Münchner Supermarkt darf 77-Jähriger Hausverbot erteilen
Urteil: Münchner Supermarkt darf 77-Jähriger Hausverbot erteilen / Foto: © AFP/Archiv

Die Filiale eines Supermarkts in München darf einer Anwohnerin verbieten, dort einzukaufen. Die Klage der 77-Jährigen hatte vor dem Amtsgericht der bayerischen Landeshauptstadt keinen Erfolg, wie dieses am Montag mitteilte. Die Filialleitung hatte das Hausverbot mit verschiedenen Vorfällen begründet. Unter anderem habe die Frau Kunden von ihrer über dem Supermarkt liegenden Wohnung aus beschimpft.

Textgröße ändern:

Außerdem sei sie regelmäßig in das Geschäft gegangen, ohne wirklich einkaufen zu wollen. Stattdessen habe sie Mitarbeitende in Gespräche verwickelt und von der Arbeit abgehalten. Außerdem habe sie sich an der Frischetheke Ware aufschneiden lassen, diese aber nicht gekauft, sondern irgendwo im Supermarkt abgelegt.

Die 77-Jährige gab an, gesundheitlich stark eingeschränkt zu sein. Sie könne keine längeren Strecken zurücklegen und müsse darum in dieser Filiale einkaufen. Ohne den Supermarkt könne sie nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

Diese Argumentation überzeugte das Gericht aber nicht. Es erklärte, dass der Betreiber des Supermarkts das Hausrecht habe. Er dürfe Kunden daher selbst ohne sachlichen Grund Hausverbot erteilen. Für den Fall war es also nicht entscheidend, ob die Frau sich tatsächlich ein Fehlverhalten zuschulden kommen ließ. Das ließ das Gericht offen.

Der Besuch des Supermarkts sei nicht entscheidend für die Teilnahme der 77-Jährigen am gesellschaftlichen Leben. Ein Supermarkt sei zum Einkaufen da und nicht für soziale Interaktion oder kulturellen Austausch.

Die Filiale habe keine Monopolstellung für die Daseinsvorsorge - in fußläufiger Entfernung ab 500 Metern seien weitere Supermärkte vorhanden. Auch ältere Menschen könnten diese problemlos erreichen, urteilte das Gericht. Das Urteil fiel den Angaben nach bereits im Oktober, es ist inzwischen rechtskräftig.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

15 Menschen bei Anschlag auf jüdisches Lichterfest in Sydney getötet

Zwei Angreifer haben bei einem Anschlag auf ein jüdisches Fest am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney 15 Menschen getötet. Mindestens 40 Menschen seien bei dem Schusswaffenangriff am Sonntag zudem verletzt worden, teilte die Polizei am Montagmorgen (Ortszeit) mit. Nach Angaben der Ermittler handelt es sich bei den mutmaßlichen Angreifern um einem 50-Jährigen und seinen Sohn. Einer der Täter wurde demnach erschossen. Die australischen Behörden stuften die Tat als antisemitischen "Terrorangriff" ein. Auch international löste der Anschlag Entsetzen aus.

Angreifer töten 15 Menschen bei Anschlag auf jüdisches Lichterfest in Sydney

Zwei Angreifer haben bei einem Anschlag auf eine Feier zum Auftakt des jüdischen Lichterfests Chanukka in Sydney nach jüngsten Angaben 15 Menschen getötet. Mindestens 40 Menschen seien bei dem Schusswaffenangriff am Sonntag zudem verletzt worden, teilte die Polizei am Montagmorgen (Ortszeit) mit. Einer der Täter wurde demnach erschossen. Die australischen Behörden stuften den Angriff am berühmten Bondi Beach als antisemitischen "Terrorangriff" ein. Auch international löste der Angriff Entsetzen aus. US-Präsident Donald Trump verurteilte ihn als "rein antisemitischen Anschlag".

Unterstützer: Kein Kontakt zu iranischer Nobelpreisträgerin Mohammadi seit ihrer Festnahme

Seit der Festnahme von Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi im Iran haben ihre Unterstützer nach eigenen Angaben keinen Kontakt zu der 53-Jährigen. Mohammadi habe seit Freitag keinen Anruf getätigt, und "nur eine begrenzte Anzahl der Festgenommenen konnte Kontakt zu ihren Familien aufnehmen", erklärte ihre Stiftung am Sonntag. Die Stiftung äußerte sich "tief besorgt um das körperliche und psychische Wohlbefinden aller Inhaftierten" und forderte ihre "sofortige und bedingungslose Freilassung".

Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am berühmten Bondi Beach in Sydney sind mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 29 Menschen wurden bei dem von der Polizei als "Terrorvorfall" eingestuften Schusswaffenangriff am Sonntag verletzt, wie die australischen Behörden mitteilten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf seinem australischen Kollegen Anthony Albanese wegen des Angriffs, der welweit verurteilt wurde, schwere Versäumnisse vor.

Textgröße ändern: