Bericht: Festnahme eines Verdächtigen im Fall Lübcke
Nach dem gewaltsamen Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat die Polizei einem Medienbericht zufolge einen Verdächtigen ermittelt. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Samstag in ihrer Onlineausgabe berichtete, soll es sich um einen jüngeren Mann handeln, dessen Beziehung zu dem CDU-Politiker privater Natur gewesen sei. Den Ermittlern lagen bis Samstag 160 Hinweise aus der Bevölkerung zu den möglichen Umständen des Todes von Lübcke vor.
Welcher Art der private Kontakt demnach war, müsse noch weiter ermittelt werden, hieß es bei faz.net. Der Mann sei am Samstag vernommen worden. Die Zeitung zitierte Ermittlerkreise, wonach es als sicher gelte, dass der Täter identifiziert worden sei. Auf die Spur des Mannes hätten unter anderem umfangreiche Auswertungen privater Daten Lübckes, darunter aus dessen Mobiltelefon, geführt.
Bis Samstagmittag waren 160 Hinweise aus der Bevölkerung zu den möglichen Umständen des Todes von Lübcke eingegangen, wie die Staatsanwaltschaft Kassel und die eingerichtete Sonderkommission der Polizei mitteilten. Bis Donnerstag waren es 80 Hinweise - kurz zuvor hatte das ZDF in "Aktenzeichen XY... ungelöst" einen Zeugenaufruf ausgestrahlt. Staatsanwaltschaft und Polizei hatten die Bevölkerung am Samstag weiter um Mithilfe gebeten.
Lübcke war in der Nacht zum vergangenen Sonntag auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha tot aufgefunden worden. Reanimationsversuche blieben ohne Erfolg. Nach den Ergebnissen der Obduktion wurde er "aus nächster Nähe" mit einer "Kurzwaffe" erschossen.
(Y.Leyard--DTZ)