Sicherungsverfahren gegen 50-Jährigen wegen Autoattacken im Ruhrgebiet begonnen
Vor dem Landgericht Essen hat am Freitag ein sogenanntes Sicherungsverfahren gegen einen mutmaßlich schuldunfähigen Autofahrer begonnen, der in der vergangenen Silvesternacht aus Fremdenhass gezielt Menschen angefahren haben soll. Insgesamt zwölfmal soll der 50-Jährige in Essen und Bottrop seinen Wagen aus fremdenfeindlichen Motiven auf Menschengruppen oder einzelne Passanten zugesteuert haben. 14 Menschen wurden verletzt, eine Syrerin schwebte vorübergehend ins Lebensgefahr.
Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass der Beschuldigte aufgrund einer paranoiden Schizophrenie während der Taten schuldunfähig war. Auf Grundlage eines psychiatrischen Sachverständigengutachtens beantragte sie die Unterbringung des Fahrers in der Psychiatrie.
Derzeit ist der Mann vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. In dem Sicherungsverfahren vor dem Essener Gericht muss nun geklärt werden, ob der 50-Jährige für die Allgemeinheit gefährlich ist und daher dauerhaft untergebracht werden muss.
Die Autoattacken in der Silvesternacht im Ruhrgebiet hatten bundesweit Entsetzen ausgelöst. Für das Verfahren beraumte die Essener Strafkammer neun weitere Verhandlungstage bis Anfang August an.
(Y.Ignatiev--DTZ)