Viel Lärm um Hahnenschrei in Frankreich
Ein in Frankreich mit Spannung erwarteter Prozess um einen allzu eifrig krähenden Hahn ist am Donnerstag in der Hoffnung auf eine Einigung der menschlichen Streithähne vertagt worden. Ein Rentnerpaar wirft Hahn Maurice vor, es mit seinem frühen Morgengruß regelmäßig um den Schlaf zu bringen. Es will, dass Maurice nachts eingesperrt wird.
Der Hahn war der Anhörung vor dem Gericht im südwestfranzösischen Rochefort ferngeblieben. Nach Angaben seiner Besitzerin Corine Fesseau war der Frühaufsteher zu "müde" und deshalb auf der Île d’Oléron geblieben. Fesseau zeigte sich dialogbereit, "solange man mich nicht angreift". Ihren Nachbarn warf sie vor, sich allen Bemühungen um eine Lösung verschlossen zu haben.
Der Anwalt der Rentnerpaars versicherte hingegen, die beiden seien durchaus um eine Versöhnung bemüht. Sie hätten sogar den Bürgermeister von Saint-Pierre-d’Oléron angeschrieben, um nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. "Sie wollen doch nur Ruhe und Frieden", sagte ihr Anwalt Julien Papineau. Schließlich stehe das Ferienhaus der beiden Rentner in einer "Wohnsiedlung" sagte der Anwalt: "Wir sind hier nicht auf dem Land".
Der Streit um den tierischen Krachmacher bewegt ganz Frankreich. Unter anderem kündigte der Bürgermeister des 400-Seelen-Dorfs Gajac, Bruno Dionis du Séjour, an, die Geräusche auf dem Land als "nationales Kulturerbe" unter Schutz stellen zu lassen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)