Deutsche Tageszeitung - Viel Lärm um Hahnenschrei in Frankreich

Viel Lärm um Hahnenschrei in Frankreich


Viel Lärm um Hahnenschrei in Frankreich
Viel Lärm um Hahnenschrei in Frankreich / Foto: ©

Ein in Frankreich mit Spannung erwarteter Prozess um einen allzu eifrig krähenden Hahn ist am Donnerstag in der Hoffnung auf eine Einigung der menschlichen Streithähne vertagt worden. Ein Rentnerpaar wirft Hahn Maurice vor, es mit seinem frühen Morgengruß regelmäßig um den Schlaf zu bringen. Es will, dass Maurice nachts eingesperrt wird.

Textgröße ändern:

Der Hahn war der Anhörung vor dem Gericht im südwestfranzösischen Rochefort ferngeblieben. Nach Angaben seiner Besitzerin Corine Fesseau war der Frühaufsteher zu "müde" und deshalb auf der Île d’Oléron geblieben. Fesseau zeigte sich dialogbereit, "solange man mich nicht angreift". Ihren Nachbarn warf sie vor, sich allen Bemühungen um eine Lösung verschlossen zu haben.

Der Anwalt der Rentnerpaars versicherte hingegen, die beiden seien durchaus um eine Versöhnung bemüht. Sie hätten sogar den Bürgermeister von Saint-Pierre-d’Oléron angeschrieben, um nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. "Sie wollen doch nur Ruhe und Frieden", sagte ihr Anwalt Julien Papineau. Schließlich stehe das Ferienhaus der beiden Rentner in einer "Wohnsiedlung" sagte der Anwalt: "Wir sind hier nicht auf dem Land".

Der Streit um den tierischen Krachmacher bewegt ganz Frankreich. Unter anderem kündigte der Bürgermeister des 400-Seelen-Dorfs Gajac, Bruno Dionis du Séjour, an, die Geräusche auf dem Land als "nationales Kulturerbe" unter Schutz stellen zu lassen.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Initiative zu Entkriminalisierung von Abtreibung - Union kündigt Widerstand an

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat eine Gruppe von Abgeordneten eine Initiative zum Konfliktthema Schwangerschaftsabbruch im Parlament eingebracht. Ein am Donnerstag von Vertreterinnen von SPD und Grünen vorgestellter Gesetzentwurf sieht vor, dass der Abbruch bis zum Ende der zwölften Schwangerschaftswoche rechtmäßig sein soll. Die dreitägige Wartefrist zwischen Beratung und Abbruch soll dabei gestrichen werden. Die Unionsfraktion kündigte entschiedenen Widerstand gegen das Vorhaben an.

Frist verpasst: Verfügung gegen Bericht über transidenten Menschen aufgehoben

Das Landgericht Frankfurt am Main hat eine einstweilige Verfügung eines transidenten Menschen gegen mehrere Onlineartikel aus formalen Gründen aufgehoben. Die Anwältin der Klägerin verpasste eine Frist bei der Zustellung der einstweiligen Verfügung gegen das beklagte Unternehmen, wie das Landgericht am Donnerstag mitteilte. Diese war zwingend, daher musste die einstweilige Verfügung trotz Rechtsverletzungen aufgehoben werden. (Az.: : 2-03 O 275/24)

BAG: Headset-System unterliegt bei Mithören von Vorgesetzten der Mitbestimmung

Führt ein Unternehmen ein Headset-System ein, über das Vorgesetzte die Kommunikation zwischen Beschäftigten mithören können, unterliegt dies der Mitbestimmung. Der Betriebsrat kann auch dann mitreden, wenn es nicht beabsichtigt ist, die Gespräche aufzuzeichnen oder zu speichern, wie das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss entschied. (Az. 1 ABR 16/23)

Bundesverwaltungsgericht verhandelt über LNG-Terminal in Lubmin

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Donnerstag über eine Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen den Betrieb des LNG-Terminalschiffs "Neptune" in Lubmin an der Ostsee verhandelt. Die Umwelthilfe kritisiert "massive Klima- und Umweltschäden" durch die schwimmende Anlage, die Flüssigerdgas (LNG) speichern sowie erwärmen und damit wieder gasförmig machen kann. Inzwischen liegt die "Neptune" nicht mehr in Lubmin, sondern im Rügener Hafen Mukran. (Az. 7 A 8.23)

Textgröße ändern: