100.000 Kleinkinder sterben laut Studie jährlich an Luftverschmutzung in Indien
Mehr als 100.000 Kinder unter fünf Jahren sterben in Indien jährlich an den Folgen der Luftverschmutzung. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch anlässlich des Weltumwelttags veröffentlichte Studie des nichtstaatlichen Zentrums für Wissenschaft und Umwelt (CSE). Der Bericht zeichnet insgesamt ein düsteres Bild der indischen Umweltpolitik.
Der notorische Smog vor allem in Indiens Städten ist demnach für 12,5 Prozent aller Todesfälle in dem Land verantwortlich. Auch bei 86 Prozent der indischen Gewässer hat die Verschmutzung demnach "ein kritisches Ausmaß" erreicht.
Gleichzeitig mache das Land bei der Entwicklung erneuerbarer Energien nur "jämmerliche" Fortschritte, heißt es in dem Bericht. Während Indien bei der Solar- und Windenergie weit hinter seinen Zielen liege, sei die Zahl besonders umweltschädlicher Unternehmen zwischen 2011 und 2018 um 136 Prozent gewachsen.
Im Wahlkampf des im Mai wiedergewählten Premierministers Narendra Modi hatten Umweltthemen und Klimapolitik keine Rolle gespielt. Auch am Weltumwelttag beließ Modi es bei Allgemeinplätzen. "An diesem Weltumwelttag sollten wir uns alle etwas Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, wie wir unseren Planeten sauber und grün machen können", erklärte Modi.
(A.Stefanowych--DTZ)