Anklage legt Hauptbeschuldigtem von Lügde fünf weitere Missbrauchsfälle zur Last
Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs von Lügde legt die Staatsanwaltschaft dem Hauptangeklagten Andreas V. fünf weitere Missbrauchsfälle zur Last. Dies geht aus einer sogenannten Nachtragsanklage der Strafverfolger hervor, wie das Landgericht Detmold am Mittwoch mitteilte. Damit werden dem 56-Jährigen aus Lügde nun insgesamt 298 Taten vorgeworfen.
Die nachträglich angeklagten Taten soll der frühere Dauercamper im Sommer 2017 an einem damals zehnjährigen Mädchen begangen haben. Damit erhöht sich die Zahl der von der Anklage benannten Opfer von 22 auf 23. Nach Gerichtsangaben sind in dem Lügde-Verfahren derzeit 24 Nebenkläger zugelassen, die von 14 verschiedenen Rechtsanwälten vertreten werden.
Wegen der jahrelangen Missbrauchsserie sind bislang insgesamt drei Männer angeklagt, die allesamt in Untersuchungshaft sitzen. Gegen fünf weitere Beschuldigte wird ermittelt.
Der Missbrauchsskandal von Lügde im Kreis Lippe war Ende Januar bekannt geworden. Mehr als 40 Kinder sollen auf einem Campingplatz in der nordrhein-westfälischen Stadt sexuell missbraucht worden sein. Die meisten der betroffenen Kinder waren zur Tatzeit zwischen drei und 14 Jahre alt.
(W.Budayev--DTZ)