Behörden: Vermisste Bergsteiger in Indien riskierten bewusst ihr Leben
Die im indischen Teil des Himalaya-Gebirges verunglückte Bergsteigergruppe ist nach Behördenangaben Opfer der eigenen Abenteuerlust geworden. Die achtköpfige Gruppe sei von der erlaubten Route abgewichen, die Bergsteiger hätten damit "ihre Leben wissentlich aufs Spiel gesetzt", sagte ein Vertreter des Bergungseinsatzes am Dienstag. Ohne die zuständigen Behörden zu informieren, wollten die Bergsteiger demnach einen Berg erklimmen, der schwieriger zu besteigen sei als der Mount Everest.
Die von dem erfahrenen britischen Bergsteiger Martin Moran angeführte Gruppe aus drei weiteren Briten, zwei US-Bürgern, einer Australierin und einem Inder hatte demnach nur die Erlaubnis, den östlichen Gipfel des Nanda Devi zu besteigen. Im Online-Dienst Facebook verkündete die Gruppe am 22. Mai jedoch, einen "bislang nicht bestiegenen Gipfel" in 6.477 Metern Höhe bezwingen zu wollen. Diese Abweichung sei "illegal" gewesen.
Die Gruppe habe unterwegs offenbar einen Fehler begangen und sei zusammen mit einer Schneemasse in die Tiefe gestürzt, hieß es aus indischen Militärkreisen. "Sie nahmen eine andere Strecke, für die sie keine Erlaubnis hatten. Es ist ihre Abenteuerlust, die ihre Leben gekostet hat."
Die geplante Bergung der entdeckten Körper gestaltet sich nach Angaben der Einsatzkräfte schwierig. Das Gelände ist äußerst gefährlich, es drohen Lawinenabgänge. Die Gruppe war am Freitag vermisst gemeldet worden. Am Montag wurden fünf Körper an einem Hang des Nanda Devi gesichtet. Der Nanda Devi ist der zweithöchste Berg Indiens. Die Vermissten gelten jedoch als erfahrene Kletterer.
(Y.Leyard--DTZ)