Polizei auf Zypern entdeckt sechstes Opfer von mutmaßlichem Serienmörder
Die Polizei hat auf Zypern das sechste von sieben Opfern eines mutmaßlichen Serienmörders gefunden. Eine Leiche sei in einem Koffer auf dem Grund eines Baggersees südwestlich der Hauptstadt Nikosia entdeckt worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Überreste seien bereits stark zersetzte, die Identität der Toten werde nun geklärt.
Bis zuletzt hatten die Ermittler nach der Leiche einer Frau aus den Philippinen in dem See gesucht. Dort waren bereits zwei weitere Tote entdeckt worden. Der 35-jährige Verdächtige, ein Offizier der zyprischen Armee, hat die Taten nach Polizeiangaben bereits gestanden und angegeben, drei Koffer mit Leichen in dem See versenkt zu haben.
Insgesamt soll er in den vergangenen drei Jahren fünf Frauen und zwei Mädchen ermordet haben. Bei den Mädchen soll es sich um die Töchter von zwei der Frauen handeln - ein philippinisches und ein rumänisches Kind. Die Suche nach der siebten Toten wurde in einem weiteren, nahe gelegenen See fortgesetzt.
Mitte April hatten Touristen die erste Leiche in einem verlassenen Schacht entdeckt. Am 18. April wurde der Verdächtige festgenommen; wenig später fanden Ermittler in dem Schacht eine zweite Leiche. Eine dritte Leiche wurde in einem Brunnen gefunden, zwei weitere am Grund des Baggersees.
Dass die Mordserie jahrelang unentdeckt blieb, hatte auf Zypern für einen Skandal gesorgt. Den Behörden wird unter anderem vorgeworfen, aus Schlamperei und wegen rassistischen Motiven Ermittlungen verschleppt zu haben, nachdem die Opfer als vermisst gemeldet worden waren. Der Skandal führte zur Entlassung des Polizeichefs Zacharias Chrysostomou und zum Rücktritt von Justizminister Ionas Nikolaou.
(A.Nikiforov--DTZ)